Fahrrad-Highlight
Bei Beginn des Zweiten Weltkriegs wurden die Gemeinden aufgerufen, Maulbeerbäume anzubauen, und wer mitmachte, erhielt junge Pflanzen. Der Aufruf richtete sich vor allem an die Lehrerschaft. Die sollte die Schüler im Naturkundeunterricht über die Seidenraupe und den Maulbeerbaum informieren. Man versprach sich nämlich von der Seidenraupenzucht im größeren Stil die Gewinnung von Naturseide. Und Naturseide wiederum brauchte man zur Herstellung von Fallschirmen für die damalige Luftwaffe.Die" Aktion Maulbeerbäume" war also eine typische Maßnahme der Kriegswirtschaft. Entsprechend dieser Aufforderung, die von "oben" an die Schulen gegangen war, pflanzte damals auch Hauptlehrer Karl Holl , der von 1935 bis 1941 an der Leutenbacher Volksschule war, mit seinen zehn- bis vierzehnjährigen Schülern Maulbeersetzlinge an der Ost- und der Südseite des Wasserhochbehälters Stumppen. Die Maulbeergruppe auf dem Stumppen hat die ganze Zeit überdauert. Die Bäume sind inzwischen zu beachtlicher Größe herangewachsen. Sie treiben jedes Jahr relativ spät ihr Laub aus, blühen früh und tragen im Juni ihre eßbaren, süßlichen Früchte. Die schwarzen Maulbeeren sind den Brombeeren sehr ähnlich. Beim ersten Frost fällt jedes Jahr sofort das Laub.
21. September 2023
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