Gedenkstätte für die ehemalige Synagoge Norden
Gedenkstätte für die ehemalige Synagoge Norden
Wander-Highlight
Ort: Norden, Aurich, Ostfriesland, Niedersachsen, Deutschland
Bereits 1679 hatte die jüdische Gemeinde Norden ein Haus an der nördlichen Judenlohne (heute Synagogenweg)/Ecke Neuer Weg erworben, um es als Synagoge mit einer Mikwe zu nutzen; vielleicht wurde das Gebäude zuvor bereits mietweise als Betsaal/Synagoge mit Mikwe genutzt.
Im Jahr 1804 erweiterte die jüdische Gemeinde ihr Gemeindezentrum im Herzen der Stadt und kaufte ein Grundstück an der südlichen Judenlohne, das seit 1752 die jüdische Familie Bargerbuhr besessen hatte. Den Mittelpunkt bildete die "neue" Synagoge, die noch im selben Jahr 1804 erbaut wurde und für die der preußische König 100 Reichstaler bewilligte. Neben der Synagoge wurden ein weiteres Gebäude mit einer Wohnung für den Lehrer/Vorsänger sowie einem Raum für Gemeindeversammlungen, einem Sekretariat und - im Keller - einer Mikwe errichtet.
Der Baustil der Synagoge war dem der reformierten Kirche in Bargebur bei Norden ähnlich. Der stattliche Bau aus rotem Backstein mit hohen Bogenfenstern trug ein Walmbach. Die Inschrift im Bogen über dem Eingangsportal lautete: "Betretet seine Tore mit Dank, seine Vorhöfe mit Lobgesang" (Psalm 100,4). In der Mitte las man das Baujahr, darüber auf einer Erinnerungstafel die Namen der Vorsitzenden der Gemeinde und die Worte: "Lasse Dein Angesicht auf Dein Heiligtum leuchten" (Daniel 9,7). Das Innere der Synagoge war "portugiesisch" angelegt, mit dem Toraschrein im Osten, der hochstehenden Bima in der Mitte und den Bänken für die Männer in Längsrichtung an den Seitenwänden.
1930 konnte die Gemeinde das 125-jährige Bestehen ihrer Synagoge festlich begehen.
Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge durch SA-Leute und Nationalsozialisten geschändet, geplündert und niedergebrannt; die anwesende Feuerwehr beschränkte sich auf den Schutz der Nachbargebäude. Die Synagogenruine wurde einem Norder Altwarenhändler zur Beseitigung beziehungsweise Wiederverwertung der Überreste übergeben.
1987 erwarb die Stadt Norden das Grundstück und errichtete dort, nachdem bereits im September 1985 ein Grundmauerfragment der Synagoge wieder freigelegt worden war, eine Gedenkstätte, in deren Mittelpunkt ein Gedenkstein für die beim Novemberpogrom niedergebrannte Synagoge steht.
(Quelle: alemannia-judaica.de/norden_synagoge.htm)
30. Juni 2021
in der Reichsprogromnacht zerstört. Heute nur noch schemenhafte Umrisse zu erkennen und eine Gedenktafel wurde errichtet.
10. August 2019
Man kann in der Aushebung noch die Grundmauern der Synagoge sehen. Ansonsten steht dort nur noch eine Gedenkstein
26. Januar 2021
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