Dies ist eine fantastische, wilde und abgelegene Bikepacking-Route durch die spanische Region Serranía Celtibérica, die auch als „Montañas Vacías“, also als die „Leeren Berge“ bekannt ist. Die Gegend ist voll von mittelalterlichen Dörfern, abgelegenen Schutzhütten, Naturparks, Hochebenen und endlosen Waldwegen.

Ich war auf der Suche nach einer abgelegenen Wildnis und da passte diese Region Spaniens, die oft als „spanisches Lappland“ bezeichnet wird – weil hier weniger als sieben Einwohner pro Quadratkilometer leben – perfekt.

Unsere Hardtail-Mountainbikes, voll beladen mit Bikepacking-Taschen, Essen und Wasser, wogen bei der Abfahrt in Teruel stolze 23 Kilogramm. Wir hatten definitiv im Urlaubsmodus gepackt, nicht im Rennmodus! Ein großes, bequemes Zelt, Kochtöpfe und Pfannen, eine dicke DSLR-Kamera und jede Menge Lebensmittel, damit wir völlig unabhängig sein und anhalten konnten, wo wir wollten.

In sechs Tagen sahen wir nur vier andere Radfahrer, eine Handvoll Autos und nur wenige Menschen in den verschlafenen, kleinen Dörfern, durch die wir fuhren, um unsere Vorräte aufzufüllen: Himmlisch! Im Gegensatz dazu sahen wir jeden Morgen Hunderte von Rehen, Wildschweine, Steinböcke, Hasen, Füchse und Eichhörnchen, und am Nachmittag flogen die Geier in Scharen durch die Luft. Es war wie eine Radtour durch einen europäischen Safaripark!

Wir schwammen in türkisfarbenen Flüssen, schliefen in Berghütten, aßen Patatas Bravas, bis sie uns zu den Ohren rauskamen, und wurden von den Einheimischen mit herzlicher Freundlichkeit empfangen.

Diese wunderschöne, knapp 700 Kilometer lange Route bietet viele Varianten und Abkürzungen, sodass du sie leicht anpassen kannst. Wir haben zum Beispiel am letzten Tag eine Abkürzung genommen, um schneller voranzukommen. Die Aussichten und Landschaften sind unglaublich abwechslungsreich, aber das Gelände ist fast immer befahrbar, es gibt keine großen Abschnitte zum Schieben auf dieser Route.

Diese Region fühlt sich definitiv verlassen an, nachdem die Population hier jahrelang abgenommen hat und deshalb viele Schulen und Geschäfte geschlossen wurden. Ich fühle mich zu wilden Orten hingezogen. Aber so schön es für jemanden wie mich auch ist, durch solche bewohnten Landschaften zu radeln, die zum großen Teil aus Natur bestehen, so niederschmetternd ist es auch zu wissen, dass die Kultur und die Menschen in dieser Region buchstäblich aussterben, da die meisten Menschen über 65 Jahre alt sind.

Ich denke jedoch, dass Ernesto, der die Montañas Vacías-Route erdacht hat, ein wunderbares Gleichgewicht schafft, indem er uns Abenteurern die ersehnte Abgeschiedenheit ohne Verkehr bietet und gleichzeitig ein Bewusstsein für die Region schafft und ihr einen positiven Anstrich verleiht.

Ob mit dem Gravel- oder dem Mountainbike, ob Anfänger oder erfahrener Bikepacker, diese Route hat definitiv für jeden etwas zu bieten. Die vollständige, offizielle Route findest du hier: komoot.com/tour/437854942.