In Spanien gibt es ein Gebiet mit einer Fläche, die doppelt so groß ist wie Belgien, und einer Bevölkerungsdichte, die mit Lappland oder den schottischen Highlands vergleichbar ist: nur 6,99 Einwohner pro Quadratkilometer. Willkommen im spanischen Lappland!

Das Hauptziel der MontañasVacías-Route („leere Berge“) ist es, ein Bewusstsein für die ernste Situation dieser Region zu schaffen. Teruel ist der Start- und Zielpunkt dieser Offroad-Bikepacking-Strecke. Sie führt durch die Montes Universales, die Sierra de Javalambre und die Sierra de Gúdar, größtenteils über Forststraßen und gut ausgebaute Wirtschaftswege.

Trotzdem ist es keine reine Gravelroute, aber auch keine MTB-Route im eigentlichen Sinne. Die Wahl des Fahrrads und der Ausrüstung ist Teil des Spiels. Egal für welches Fahrrad du dich entscheidest, ein jedes wird an der einen oder anderen Stelle an seine Grenzen stoßen. Diese Abschnitte befinden sich aber immer in der Nähe von leichteren Schotterstraßen und gleichzeitig so weit wie möglich vom Asphalt entfernt.

Wenn du leichte und schnelle Gravelreifen wählst, wirst du vielleicht ab und zu absteigen müssen. Mit einem Mountainbike könnten dir einige schnelle Schotterstraßen sehr lang vorkommen. 40 oder 42 Millimeter breite Reifen können ein gutes Minimum sein und was die Übersetzung angeht ... die wählst du am besten so niedrig wie möglich.

MontañasVacías ist eine anspruchsvolle Route, die nicht für Anfänger geeignet ist. Der Höhenunterschied, das schwierige Gelände und die Abgelegenheit erfordern ein gewisses Maß an Erfahrung mit dieser Art von Radreisen. Um gefährliche Situationen zu vermeiden, ist es ratsam, sich ausreichend gut mit seinem Fahrrad auszukennen, eine gute Orientierung zu haben und Karten lesen zu können sowie Kenntnisse in Erster Hilfe zu besitzen. Außerdem solltest du das Wetter einschätzen können und wissen, zu welcher Jahreszeit du nicht unterwegs sein möchtest. Als Einstieg ins Bikepacking ist diese Route nicht zu empfehlen. Besser ist es, sich langsam zu steigern und mit einfachen Routen zu beginnen. So kannst du dein Fahrrad, deine Ausrüstung und vor allem sich selbst testen und einschätzen lernen.

Meine beiden Hauptinspirationen für diese Route sind das CAT700 und die Torino-Nice Rally, denen beiden eine vergleichbare Philosophie zugrunde liegt: die Suche nach der Herausforderung von Mensch gegen Maschine. Ich habe die meisten Abschnitte dieser MontañasVacías-Route entdeckt, während ich mich auf diese beiden Veranstaltungen vorbereitet habe.

Im Gegensatz zu den anderen beiden kann MontañasVacías jedoch als offene Route betrachtet werden. Es gibt kein bestimmtes Startdatum. Man kann selbst entscheiden, wann und mit wem man sie fährt. Trotzdem hat sie die ganze Bandbreite der Bikepacking-Philosophie zu bieten, die ich bei beiden anderen Veranstaltungen erlebt habe: Abenteuer, Freundschaft, Reisen, Langstrecken, Kultur, Gastronomie, …

Bei den Menschen, die ich in den letzten Jahren getroffen habe, habe ich gespürt, dass sie sich neue Routen, neue Orte, neue Leute mit den gleichen Interessen, neue Ausreden, um alte Freunde zu treffen oder auch eine Solo-Herausforderung wünschen. Diese Route ist als Antwort auf diese Wünsche entstanden. Ich denke, dass sich das durch eine immer verfügbare Route erreichen lässt, die kostenlos ist und nicht am anderen Ende der Welt liegt.

Die Länge der Strecke kannst du selbst wählen. Sie bietet mehrere Verbindungen oder Abkürzungen, auf Spanisch „atajos“, sodass deine Route insgesamt zwischen 150 und 700 Kilometern lang sein kann. Die Idee ist, die Optionen schrittweise zu erweitern und immer mehr Gebiete im spanischen Lappland abzudecken.

Alle Informationen zur Route und eine PDF-Datei des Reiseführers findest du hier:
montanasvacias.com

Bitte beachte auch die Empfehlungen unter montanasvacias.com/recommendations – der Naturschutz ist ein wichtiger Aspekt der Philosophie dieser Route.

WICHTIG: Diese Route ist nicht für motorisierte Fahrzeuge. Entlang der Strecke gibt es zahlreiche Abschnitte, die nicht für Motorräder oder Allrad-Fahrzeuge geeignet sind. Außerdem führt ein großer Teil der Wege durch geschützte Gebiete mit besonderen Regeln für den motorisierten Verkehr.