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Trans Pyrenees Race No2 – wie aus einer Reise ein Rennen wurde

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Trans Pyrenees Race No2 – wie aus einer Reise ein Rennen wurde

sunnosun

Trans Pyrenees Race No2 – wie aus einer Reise ein Rennen wurde

Rennrad-Collection von sunnosun

6 Touren

87:29 Std

1 590 km

33 730 m

Rennbericht von Pascal Röhm

Versteht mich nicht falsch. Ich liebe es, in Offenbach am Main zu wohnen. Es ist bunt, überraschend, lebendig – aber eben auch voll, schmutzig, laut, stinkend. Um hier Seelenfrieden zu finden, muss man lernen, getunte Motoren genauso gefasst anzunehmen wie 17 gleichzeitig auftretende deftige Küchendünste und Berge, die hauptsächlich aus illegal drapiertem Sperrmüll bestehen. Wie krass war also der Unterschied, als ich beim Bikepacking 2021 kurz hinter Perpignan anhielt: Allein. Natur. Der Wind rauscht durch die Bäume. Vögel zwitschern. Der Geruch von Pinien.

Ich hatte die Return Route des Trans Pyrenees Race aus der komoot Collection ausgewählt und war einfach drauflos gefahren. Beim ersten Blick auf die Pyrenäen war mir klar: Eines Tages muss ich an diesem Rennen teilnehmen.

Was allerdings gar nicht so easy ist – ein Rookie wie ich bekommt natürlich nicht einfach einen Startplatz für ein derart gefragtes Ultracycling Race, nur weil er sich mal zu doll am Geruch der Pinienwälder berauscht hat. Bis auf einige größere Bikepacking-Touren hatte ich nicht viel vorzuweisen. Entsprechend groß ist im Februar 2022 die Freude, als komoot mir eine Zusage organisierte!

Also beginne ich, meine Ausfahrten Training zu nennen und strukturierter an die Sache ranzugehen: Ich erhöhe mein Volumen, peile jede Woche 400 Kilometer an und quäle mich mit gesitteten Intervalleinheiten. Drei Monate vor dem Rennen steigere ich das Pensum auf 700 Kilometer die Woche und absolviere einmal wöchentlich einen Endurance Ride mit 200 bis 300 Kilometern am Stück. Großen Dank an die wahnsinnigen Menschen, die mich bei diesen Trainingsfahrten unterstützt haben! Mit viel Spaß, unzähligen Kuchenstücken, literweise Kaffee und ein bisschen Zähne zusammenbeißen komme ich bis Ende August auf knapp 11.000 Jahreskilometer und fühle mich startklar für das Rennen.

Wer schon mal eine Radreise geplant hat oder mit dem eigenen Rad zum Beispiel nach Mallorca geflogen ist, weiß, wie groß der Aufwand ist. Was packe ich überhaupt ein? Was könnte passieren? Welche Ersatzteile brauche ich für mein Rad, welches Equipment für mich? Für das Trans Pyrenees Race müssen alle Teilnehmer außerdem im Vorfeld ein ärztliches Attest vorlegen, um sicherzugehen, dass sie der Herausforderung gewachsen sind. Beim Basteln der Route mit ihren stabilen 1.600 Kilometern müssen sieben festgelegte Control Points oder Parcours, also vorher festgelegte Punkte beziehungsweise Abschnitte abgefahren werden – alles andere ist der eigenen Fantasie, Abenteuerlust, der eigenen akribischen (oder auch weniger akribischen…) Planung überlassen.

Alles ist bereit. Bis ich drei Wochen vor dem Rennen, wohl etwas zu beseelt von der Vision, das TPR mitfahren zu dürfen, einen Moment unaufmerksam bin und stürze. Diagnose: Sehnenriss im rechten Handgelenk und eine Rippenprellung. Das tut an sich schon fies weh, aber noch fieser ist die Ungewissheit, ob ich an den Start werde gehen können. Ich will so sehr – aber ich weiß nicht, ob „wollen“ überhaupt noch ein relevanter Faktor ist, wenn man beim Lachen denkt, dass einen die eigenen Rippen verprügeln.

Glücklicherweise lässt mein Zustand es zu, dass ich zwei Wochen nach dem Sturz wieder aufs Rad steigen und zumindest kleine Runden fahren kann. Aufatmen! Aber bitte nicht zu doll, die Rippe tut schließlich noch weh.

Zwei Tage vor dem Rennen soll die Registrierung in Saint-Jean-de-Luz in der Nähe von Biarritz stattfinden. Hier erhalten alle Teilnehmer die GPS-Tracker, die Caps mit den Startnummern, die heiligen Brevet Cards, abends gibt es noch ein Safety Briefing.

Also sitze ich am 27. September im Flieger nach Biarritz, gestresst, aufgeregt, erwartungsvoll und vorfreudig – die gesamte emotionale Palette eines Teenagers vorm ersten Date.

Nachtrag vier Wochen nach dem Rennen:
Ich werde ständig von Fressattacken überrascht, mein Fußzeh ist noch immer taub, die Achillessehne knarzt weiterhin bedenklich, das Handgelenk ist geschient und getaped und die Finger bitzeln bei jeder Bewegung.

Die nächsten Rennen für 2023 sind schon gemeldet.

Auf der Karte

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Touren

  1. Tag 1: Von Saint-Jean-de-Luz nach Escalona – Trans Pyrenees Race No. 2

    14:21
    330 km
    23,0 km/h
    5 670 m
    5 090 m

    Startlinie. 6:25 Uhr. Es ist stockdunkel, nur die Anspannung ist gut sichtbar.

    

    3, 2, 1 und ab geht die Post!

    

    Wir starten aus Saint-Jean-de-Luz heraus direkt auf den ersten Parcours (25,5 Kilometer, 470 Höhenmeter). Ich merke erst nach einer guten Stunde, dass ich vergessen habe, meinen Wahoo zu starten

    von

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  2. Ich starte top motiviert auf die übrigen 20 Kilometer des zweiten Parcours, fühle mich unbesiegbar – und dann kommt das Gravelstück. Einige Teilnehmer rollen mir wieder entgegen, da sie sich entschlossen haben, die Passage zu umfahren. No way, denke ich mir, ich steh aufs Graveln mit dem Rennrad!

    

    Leider

    von

  3. Entdecke Orte, die du lieben wirst!

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  4. Abfahrt um kurz nach fünf, Temperatur gleich Uhrzeit. Ich ziehe alles übereinander, was ich dabei habe. Inzwischen machen sich leichte Sitzprobleme bemerkbar, ich stelle den Sattel etwas höher, fühle mich direkt besser.

    

    Im Tal steht noch dicker Nebel, während ich Richtung Osten der aufgehenden Sonne entgegenfahre

    von

  5. Ich frühstücke die zwei übrigen labbrigen Cheeseburger von gestern und starte gut gelaunt in den Tag: Heute komme ich zum Return Parcours (621 Kilometer mit 17.280 Höhenmetern), von dem ich mich 2021 so sehr hatte bezirzen lassen, dass ich mir dieses Unterfangen hier ausgesucht habe. Schmerzende Hand

    von

  6. Langsam unleugbar geschlaucht schwinge ich im Dunklen bei um die fünf Grad meinen geschundenen Hintern in den Sattel. Müde. Leer. Doch nach nicht mal zehn Minuten Fahrt attackiere ich mal so richtig: In einer Boulangerie esse ich in Rekordgeschwindigkeit drei Schokocroissants und eine Quiche, schütte

    von

  7. Um 4:32 Uhr klingelt der Wecker in meiner komplett gefliesten Unterkunft. Zum Frühstück habe ich nichts außer einem Gel und starte mit einem flauen Gefühl im Bauch um kurz nach fünf auf den Col d'Aspin (1.489 Meter), wo ich zeitgleich mit der Sonne eintreffe. Zum Genießen bleibt leider keine Zeit, denn

    von

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Collection-Statistik

  • Touren
    6
  • Distanz
    1 590 km
  • Zeit
    87:29 Std
  • Höhenmeter
    33 730 m

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