Entlang des Nordens Spaniens erstreckt sich eine Gebirgskette, die die feuchte Luft vom Meer auffängt. Dies beschert der mehr als 1.000 Kilometer langen Nordküste der Iberischen Halbinsel ein gemäßigtes, maritimes Klima. Hier stehen sich das satte Grün der Vegetation und das tiefe Blau des Meeres und des Himmels gegenüber – eine Farbpalette, die man an der übrigen spanischen Küste so nicht kennt.

Die asturische und die kantabrische Küste gefallen mir am besten. Seit mehr als 15 Sommern streife ich über ihre Straßen und Wege auf der Suche nach paradiesischen Stränden oder Klippen, wo jeder Sonnenuntergang ein Spektakel aus Licht und Landschaft ist. Ich habe Fischerdörfer besucht, die auf den Kalksteinhängen thronen, und Leuchttürme, die auf Felsen zwischen Wiesen voll friedlich grasender Kühe stehen. Ich bin durch Maisfelder geradelt, die nach Meeresbrise rochen, im klaren Meer geschwommen und bei Ebbe am Fuß der Klippen entlang gewandert.

All diese Jahre habe ich davon geträumt, in aller Ruhe durch den Norden Spaniens zu radeln und jeden Meter der Küste mit ihren Klippen, Ausblicken, Stränden und Dörfern zu genießen. Diese Collection ist mein Wunschzettel. Ich schlage dir vor, an zwölf Tagen 900 Kilometer entlang der nordspanischen Küste vom Strand La Concha im baskischen San Sebastián bis zum Strand von Riazor in A Coruña, Galicien, zu radeln. Ein großer Teil des Weges folgt der Route „Camino del Norte“. Ich habe mich allerdings entschieden, an der Küste zu bleiben und habe A Coruña als Ziel gewählt, anstatt noch nach Süden nach Santiago de Compostela zu fahren.

Das Konzept ist einfach: auf Straßen oder Wegen so nah wie möglich am Meer entlang zu radeln. Es gibt jedoch Abschnitte, auf denen es unvermeidlich ist, einen kleinen Umweg ins Landesinnere zu machen. Alles zwischen den Bergen und dem Meer hat die gleiche kulturelle Identität. Diese Region besteht aus Stränden, Wäldern und Weiden. Hier wird Fischerei und Viehzucht betrieben, Tourismus und Industrie. Diese Route meidet die Hauptverkehrsstraßen. Auf diese Weise tauchst du im Netz der Asphaltstraßen entlang der Küste in die authentische Kultur ein, die abseits der ausgetretenen Touristenpfade liegt.

Zwölf Tage lang radelst du entlang der Küste des Kantabrischen Meeres. Zum rauen, hügeligen Gelände der baskischen Küste gehören Fischerdörfer und Strände voller Surfer. In Kantabrien reist du entlang der Smaragdküste, wo die grünen Klippen ins Meer stürzen und die Flussmündungen bezaubernde Buchten bilden. Entlang der ebenfalls grünen Küste Asturiens liegen endlose Kuhweiden direkt neben langen Sandstränden, im Hintergrund die mächtigen Gipfel der Picos de Europa. In Galicien schließlich erreichst du die Rías Altas mit ihren fjordartigen Buchten und lebhaften Sumpfgebieten.

Bei der Planung ist wichtig, dass du versucht, den häufigen Regen so gut es geht zu meiden. Das leuchtende Grün dieses Küstenstreifens ist nur dank der 150 bis 200 Tage Niederschlag im Jahr möglich. Du brauchst also unbedingt wasserdichte Kleidung, denn selbst scheinbar sonnige Tage sind unberechenbar. Aber auch wenn es ein wenig regnet, verliert die Landschaft nicht ihren Reiz. Bring außerdem Badesachen mit, denn du wirst wohl kaum der Versuchung widerstehen können, an einem der vielen Strände ins Meer zu springen.

Die beste Jahreszeit für diese Reise ist definitiv der Sommer, obwohl dann auch am meisten los ist. Der Frühling ist ebenfalls ein guter Zeitraum. Herbst und Winter sind regenreicher, aber nicht extrem kalt, da das maritime Klima hier für mildere Temperaturen sorgt als in der Hochebene im Landesinneren.

Es gibt viele Möglichkeiten zur An- und Abreise. Sowohl in San Sabastián als auch A Coruña gibt es Bus- und Bahnhöfe sowie Flughäfen.

Im touristenreichen Sommer öffnen viele Unterkünfte ihre Türen. Auf den meisten Etappen gibt es die ganze Bandbreite von Campingplätzen, Herbergen, Landgasthäusern und Hotels. Das Gleiche gilt für Einkehrmöglichkeiten. Außerhalb der Sommersaison kann jedoch vieles davon geschlossen haben. Ich wünsche dir viel Spaß!