Fahrrad und Fromage – Genussvolle Runden im französischen Jura

Die Franzosen und Französinnen sind dafür bekannt, dass sie mit Begeisterung und Leidenschaft über die zahlreichen köstlichen Spezialitäten ihres Landes sprechen. Es herrscht ein regelrechter Krieg zwischen denjenigen, die den Wein von den Bergen rund um die Bordeaux-Schlösser lieben, und denjenigen, die auf die zarten und subtilen Burgunderweine schwören. Dasselbe gilt für den Käse: Ein Land, das so viele Käsesorten kennt, wie es Tage im Jahr gibt, sei schwer zu regieren, wie Charles de Gaulle einst sagte.

Das Juramassiv, das sich über die Départements Doubs und Jura sowie einen Teil des Départements Ain erstreckt, ist ein guter Ort für Liebhaber französischer Käsesorten. Diese Collection stellt dir fünf Radtouren vor, die dich zu den bedeutendsten Käsesorten des Juras bringen. Zu den vier wichtigsten der Region zählen der Comté, der Morbier, der Bleu de Gex und der Mont-d'Or. Hinzu kommt noch der Cancoillotte.

Um den Geschmack dieser Käsesorten zu entdecken und zu genießen, musst du auf diesen Routen nicht nur in die Pedale treten, sondern auch auf die Schilder mit der Aufschrift „Fruitière“ achten. Das ist der Name der Käsekooperativen, die man überall in den drei Départements findet. Dort kannst du dir ansehen, wo die Köstlichkeiten hergestellt werden, sie vor Ort probieren und auch direkt kaufen.

Der Besuch eines solchen Hofladens ist auch eine gute Möglichkeit, das Leben im Jura kennenzulernen und mit den Einheimischen einen Moment der Geselligkeit zu teilen. Die hiesigen Käsesorten passen außerdem sehr gut zu den berühmten Arbois-Weinen aus dem Jura, wie zum Beispiel dem gelben Wein (vin jaune) und dem Strohwein (vin de paille). In dieser Hinsicht hältst du dich aber besser zurück, wenn du nach der Verkostung noch einmal aufs Fahrrad steigst.

Der Käse ist aber nicht der einzige Grund, um diese liebenswerte Region zu entdecken. Die fünf Routen führen dich zu weiten Hochebenen, Gletscherseen, beeindruckenden Schluchten, glasklaren Flüssen, ausgedehnten Wäldern, lieblichen Tälern, überraschenden Städten und Dörfern. Sie sind also sowohl für den Gaumen als auch für die Augen ein Genuss.

Die Rundwege sind abwechslungsreich und reichen von mittelschwer bis schwer. Sie lassen sich alle an einem Tag fahren, Besuche von Käsereien und anderen Sehenswürdigkeiten eingeschlossen.

Um zum Startpunkt der Routen zu gelangen, fährst du entweder von deinem Basislager in der Region mit dem Auto oder reist mit Zug oder Bus an. Ich habe dafür gesorgt, dass jeder Rundweg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Nach Pontarlier, Dole, Champagnole und Saint-Claude fahren Regionalzüge, die auch Fahrräder mitnehmen. Nur nach Ornans verkehrt einzig der Bus.

Ich empfehle dir, diese Strecken zwischen Frühjahr und Herbst zu fahren. Dies ist die beste Reisezeit für das Juramassiv. Im Winter lässt sich die Region vor allem auf Langlaufskiern erkunden.

Wenn du länger unterwegs sein möchtest, ist vielleicht die GTJ (Grande Traversée du Jura) interessant für dich, auf der du das gesamte Gebirge überquerst: komoot.de/collection/1347822.

Viel Spaß beim Entdecken!