Wein, Bike und... die Toskana. Es gibt wenige Landstriche, die so perfekt zum Radfahren geeignet sind. Du genießt das mediterrane Klima, atmest den Duft von Pinien und Zypressen und erfreust dich am Ausblick auf idyllische Oliven- und Weinplantagen. Besser könnte es auch im Radfahrer-Himmel nicht sein – und das ist noch lange nicht alles. Das Auf und Ab der hügeligen Landschaft ist fordernd aber niemals zermürbend und nach jedem Gipfel erwartet dich eine atemberaubende Aussicht und eine fantastische Abfahrt. Historische Städtchen verbreiten italienisches Flair, setzen kulinarische Highlights und als sei das nicht genug, gibt´s noch eine Insel mit echtem Sandstrand oben drauf.

Ich war schon ein paar Mal zum Radeln in der Toskana. Ich bin die l´Eroica mitgefahren oder einfach nur so von Weingut zu Weingut getingelt. Jedes Mal war es großartig. Und genau das war auch der Grund für die Planung der Touren in dieser Collection. Ich wollte mal wieder in die Toskana. Es sollte eine sechs- bis achttägige Etappenfahrt werden. Start und Ziel sollte in der Toskana-Hauptstadt Florenz sein, da man dorthin wunderbar mit dem Nachtzug fahren kann. Von dort aus wollte ich in Richtung Süd-West und somit in Richtung Etruskische Riviera radeln. Ein kleiner Abstecher auf die Insel Elba sollte für Abwechslung sorgen.

Zurück auf dem Festland wollte ich im Chianti Gebiet das Thema Weinanbau erleben. Ehrlich gesagt ist es sowieso nahezu unmöglich, diese Spezialität der Toskana zu ignorieren. Im weiteren Verlauf der Tour wollte ich also an den Herkunftsorten der bekanntesten toskanischen Weine vorbeifahren. Scansano, Montalcino, Montepulchiano und natürlich Siena machen diese Route zu einer vinologischen Entdeckungsreise. Und zu einer Kulturellen: Wenn man Lust hat, bietet jede dieser Städte zahlreiche kultur-historische Sehenswürdigkeiten.

Von Siena aus plante ich die Möglichkeit ein, meine Toskana Runde zu erweitern. Von hier aus wollte ich ein bisschen in Erinnerungen schwelgen und mich auf die Route der L'Eroica begeben. Einmal im Jahr findet im Chianti Gebiet DAS Event für Fans klassischer Rennräder statt, das mit einer heroischen, 200 Kilometer langen Ausfahrt über die weißen Schotterwege der Toskana seinen Höhepunkt findet. Eine verkürzte Runde mit Start und Ziel in Siena sollte mich an meine Erlebnisse hier erinner, bevor es in der nächsten Etappe zurück nach Florenz geht.

Du hast es sicher schon herausgelesen: Das war der Plan. Leider ist er noch nicht Realität geworden. Das heißt: Ich bin zwar einige Teilstücke, längst aber nicht die ganze Route selber abgefahren. Ich bin mir aber relativ sicher, dass dies eine wunderschöne Tour ist. Darum habe ich sie auch hier veröffentlicht. Vielleicht dient sie dir als Inspiration für deine eigene Toskana-Rundreise auf dem Rad? Hoffentlich komme ich selber auch noch dazu, die Route auszuprobieren! Wenn das passiert, werde ich natürlich berichten.

Zum Schluss habe ich noch ein paar praktische Tipps für deinen Toskana-Urlaub, der mit der Anreise beginnt. Da mir ein Flug nicht in die Tüte kommt, nutze ich immer eine abenteuerliche Alternative: Die Anreise mit dem österreichischen „Nightjet“-Nachtzug. Der fährt von München direkt nach Florenz. Du kommst früh morgens dort an und allein das ist schon ein Highlight: Morgens um sechs rollst du noch fast allein durch die Gassen der Stadt, die nachmittags teilweise richtig voll ist. Die beste Reisezeit in die Toskana ist das Frühjahr oder der Herbst, dann sind die Temperaturen angenehm mild, während es im Sommer schon mal heiß werden kann. Die Toskana ist bestens auf Touristen eingestellt. Für RadfahrerInnen sind die italienischen Agriturismo Betriebe zum Übernachten hervorragend geeignet, damit habe ich in der Regel sehr gute Erfahrungen gemacht. Sie bieten rustikale Unterkunft für wenig Geld, haben in der Regel Platz für dein Rad und sind oft wunderschön gelegen. Im Chianti Gebiet findest du viele Unterkünfte dieser Art auf Weingütern. Infos dazu findest du hier: agriturismo.it.