Wernerkapelle

Die in den Weinbergen oberhalb der Peterskirche gelegene Ruine eines hochgotischen Zentralbaues war früher eine viel besuchte Wallfahrtskapelle. Sie wurde kurz nach 1287 errichtet. Anlass zum Bau gab die Ermordung eines Knaben Werner, dessen Leiche man in der Karwoche 1287 gefunden hatte. Der Tod wurde ohne jeden Beweis der Judengemeinde von Oberwesel angelastet. Die Folge war eine ungezügelte Judenverfolgung, bei der über 40 Menschen zu Tode kamen. Aufgrund dieses Pogroms wurde eine diesem Werner geweihte Kapelle errichtet.

Zwischenzeitlich haben mehrere Historiker eindeutig belegt, dass diese Beschuldigung der jüdischen Mitbürger zu Unrecht erfolgt ist. Der damalige Pfarrer Heinrich Crumbach hat diese Ritualmordlegende nach dem Vorbild der falschen Legende um William von Norwich (1144) frei erfunden.

Zwischen der Peterskirche und der Burg Stahleck steht als Kulturdenkmal rheinischer Hochgotik, nämlich die Ruine der ehemaligen Wernerkapelle. Die Kapelle war dem Knaben und Volksheiligen Werner geweiht. Eine Legende sagt, dass Werner einem jüdischen Ritualmord zum Opfer gefallen sein soll.

Wunderschön anzusehen. Es sind nur noch ein paar Grundmauern mit den für Gothik typischen Spitzbögen geblieben. Aber eine tolle Stimmung vermittelt dieser Ort. Gleichzeitig ist es ein tolltes Fotomotiv. Über mehrere Treppen ist die ehem. Kapelle zu erreichen. Sie liegt auf einem Weg zwischen Peterskirche und der Burg Stahleck. Diese drei Sehenswürdigkeiten sollte man sich bei einem Besuch in Bacharach nicht entgehen lassen.