Denkzeichen am Murellenberg

Am Ende des zweiten Weltkriegs nutze die Wehrmacht die Murellenschlucht als Erschießungsplatz für Deserteure und Fahnenflüchtige. Heute kann man von dieser schrecklichen Episode keine Spuren mehr entdecken. Daher wurde im Jahre 2002 eine Kunstinstallation eingerichtet, die daran erinnern soll.

Die argentinische Künstlerin Patricia Pinsani stellte über 100 Verkehrsspiegel im Wald auf. Wie auch solche Spiegel im Verkehrsalltag auf zunächst versteckte oder nicht sichtbare Gefahren hindeuten können, sollen die Spiegel im heute so friedlichen Wald an dessen traurige Geschichte erinnern. Auf 16 Spiegeln sind Texte, die sich mit den Erschießungen befassen, eingraviert.

Die Gedenkstätte wurde am 8.5.2002 vom Senator für Stadtentwicklung, Peter Strieder und von Bezirksbürgermeisterin Monika Thiemen eingeweiht.
Am Murellenberg existierten militärische Anlagen mit Kasernen und Schießständen seit der Zeit um 1840. ...
Unter den Nationalsozialisten wurde hier eine Wehrmachtshinrichtungsstätte errichtet: In der Murellenschlucht , am Hang des Murellenberges wurden zwischen dem 12. August 1944 und dem 14. April 1945 Deserteure, Wehrdienstverweigerer und Befehlsverweigerer unterschiedlicher Dienstgrade, mehrheitlich nach Urteilen des Reichskriegsgerichtes , standrechtlich erschossen.
...ca. 230 sind bisher namentlich ermittelt; ...
Eine Initiative der evangelischen Kreissynode und einzelner Bürger bemühte sich seit 1994, ..., um die Errichtung einer Erinnerungsstätte. ... Im März 2001 entschied sich die Jury einstimmig für den Entwurf der Berliner Künstlerin Patricia Pisani: 106 Verkehrsspiegel wurden entlang des Waldweges von der Glockenturmstraße am Olympiastadion bis in die Nähe des Erschießungsortes hinter der Waldbühne aufgestellt. Der genaue Ort ist nicht bekannt.
berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/ueber-den-bezirk/geschichte/gedenkstaetten/artikel.177394.php

Es erzeugt bei mir ein mulmiges Gefühl. Man geht Wege entlang, die für manchen der letzte Weg war.