Wander-Highlight
Ort: Demitz-Thumitz, Bautzen, Oberlausitz, Sachsen, Deutschland
Nur wenige hundert Meter vom Gipfel entfernt liegt der Dreisesselstein, ein eigenwillig geformter Granitblock mit drei großen Einkerbungen („Sesseln“), der zum Sagenschatz der Oberlausitz gehört. Entsprechend der Infotafel an diesem Stein ist der Inhalt der Sage folgendermaßen:
„Einst wohnte in den Felsenhöhlen des Jungfernsteins ein Berggeist mit seinen drei Töchtern. Wenn in den Schenken von Thumitz und Schmölln Tanz stattfand, erschienen auch die drei Mädchen.
Sie wurden wegen ihrer Schönheit und ihrer Anmut von den Jungen bewundert. Bedauert wurde nur, dass sie immer schon vor Mitternacht den Tanzsaal verließen.
Oft wurden sie von Jungen auf ihrem Heimweg begleitet.
Am Dreisesselstein wurde eine Rast eingelegt. Die Mädchen erzählten ihren Begleitern, dass sie gerne hier säßen, um die schöne Aussicht zu genießen. Aber kurz vor Mitternacht verabschiedeten sie sich jedes Mal und lehnten jede weitere Begleitung ab.
Einmal nahmen sich die Jungen vor, die Wohnung der drei schönen Mädchen auszukundschaften. Mit einer lebhaften Unterhaltung hielten sie die drei länger als gewöhnlich am Dreisesselstein auf. Plötzlich schlug die Schmöllner Kirchturmuhr die Mitternachtsstunde. Die drei Mädchen stießen einen entsetzlichen Schrei aus – dann waren sie verschwunden. Ebenso entsetzt standen ihre Begleiter, weil der Wald furchtbar rauschte. Kurze Zeit später hörten die Jungen aus dem Tal, vom Galgenteich in Birkenrode, einen markerschütternden Schrei, wenig später einen zweiten und einen dritten.
Die schönen Mädchen wurden nie mehr gesehen. Man sagt, der Berggeist vom Jungfernstein habe sie aus Wut ertränkt, weil sie gegen sein Gebot, vor Mitternacht zu Hause zu sein, verstoßen hatten.“
12. Juni 2021
Vermutlich fand 1776 eine Grenzbegehung statt oder es wurden Waldgebiete am Klosterberg, die dem Kloster St. Marienstern gehörten, auf die Rittergüter Thumitz und Döbschke (bei Göda) übertragen. In den Granitfindling sind die Wappen der Rittergüter und des Klosters (mit der Jahreszahl 1776) eingeschlagen.
21. Oktober 2021
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