Dorfkirche Blankenfelde

Hätte es die Eiszeit nicht gegeben, würde die hübsche, frühgotische Dorfkirche aus dem Jahr 1406 ganz anders aussehen. Die als Baumaterial genutzten Feldsteine haben nämlich einen weiten Weg hinter sich. Sie kamen ursprünglich aus Skandinavien und wurden über Gletschermassen bis hierher geschoben. Da Baumaterial im Mittelalter rar war, wurden die Bauern beim Besuch der Berliner Märkte dazu angehalten, Feldsteine von ihren Äckern mitzubringen und an den Stadttoren abzugeben.

Die Dorfkirche Blankenfelde ist eine Feldsteinkirche in Berlin. Die im heutigen Ortsteil Blankenfelde des Bezirks Pankow gelegene Dorfkirche steht an der Ecke Hauptstraße/Schildower Straße, inmitten des von einer Mauer umgeben Friedhofs. Sie entstand um 1406 und ist eine der über 50 unter Denkmalschutz stehenden Dorfkirchen in Berlin.
Quelle: Wikipedia

Dorfkirche von Blankenfelde - Geschichte und EntstehungEs gibt (bis jetzt) für die Gründung von Blankenfelde keine Urkunde, es gibt keinen schriftlichen Beweis für die Grundsteinlegung der Kirche.
Die Zeit der Entstehung lässt sich nur annähernd bestimmen. Als um 1230 die Landschaft des Barnim durch die askanischen Markgrafen Johann I und Otto III erworben worden war, setzte eine rege Siedlertätigkeit ein und es sind u.a. die Nachbarorte Buchholz, Schönerlinde und Lübars erstmals urkundlich in dieser Zeit erwähnt.
So geht man auch von Gründung von Blankenfelde um 1260 aus.
Ein Beleg, dass in neu gegründeten Orten auch Kirchen entstanden sind, ist die Tatsache, dass die Orte mit Pfarr- und Kirchen"hufen" ausgestattet waren. Eine Hufe ist die Menge Land, die einer Bauernfamilie ihr Auskommen sicherte - ca 7,5 ha.
Die meisten Feldsteinkirchen auf dem Barnim wurden zwischen 1250 – 1280 errichtet, dabei waren die sichtbaren Flächen der Außenmauern regelmäßig behauene Feldsteinquader. Die Kirchen mit unbearbeiteten teils einseitig behauenen Feldsteinen, wie bei der Kirche in Blankenfelde, wurden erst später erbaut. Meist waren sie ein Nachfolgebau von Holzkirchen. Die schmalen gotischen Fenster sprechen für eine Bauzeit im 13. Jhdt. Für die Blankenfelder Kirche wurde 1995 ein Gutachten erstellt, das das Holz von 2 Balken untersuchte - bezüglich des Fälldatums der dafür verwendeten Bäume. Das Ergebnis: 1393 und 1406. Aber diese beiden Balken standen nicht im unmittelbaren Verbund mit dem ältesten Mauerwerk. Man kann am Ostgiebel erkennen, dass er in der Neigung des Daches verändert worden ist.
Ein Beweis, dass die Kirche bereits vor 1393 gestanden haben muss, ist im Landbuch vom Kaiser Karl IV aus dem Jahre 1375 zu finden. Darin heißt es für Blankenfelde:
„In Blankenfelde sind 54 Hufe, von denen der Pfarrer 4 und die Kirche 1 (abgabenfreie) hat.… Die obere und untere Gerichtsbarkeit, den Wagendienst und das Patronatsrecht hat Bornewitz“
Der Generalkonservator, der den großen Umbau unserer Kirche in den Jahren 1938 – 1942 leitete, bestimmte das Alter der Kirche mit :
„Vor 1300, etwa 1260“.
(Zuarbeiten und Recherche: Maritta Schödel)