Ross Castle

Ross Castle thront in einer Bucht des Lough Leane. Es ist wahrscheinlich, dass der irische Häuptling O'Donoghue Mór es im 15. Jahrhundert erbaute.
Der Legende nach schlummert O'Donoghue immer noch unter dem Wasser des Sees. Alle sieben Jahre steigt er am ersten Maimorgen auf sein prächtiges weißes Pferd. Wenn Sie es schaffen, einen Blick auf ihn zu erhaschen, werden Sie für den Rest Ihres Lebens Glück haben.
Ross Castle war der letzte Ort in Münster, der gegen Cromwell standhielt. Seine Verteidiger, die damals von Lord Muskerry angeführt wurden, schöpften Zuversicht aus einer Prophezeiung, die besagte, dass die Burg nur von einem Schiff eingenommen werden könne. Der Kommandant der Cromwellianer, General Ludlow, wusste von der Prophezeiung und ließ ein großes Boot an dem See zu Wasser. Als die Verteidiger es sahen, beschleunigte dies die Kapitulation – und die Prophezeiung wurde erfüllt.

Erwachsene: 5,00 €
Gruppe/Senior: 4,00 €
Kind/Student: 3,00 €
Familie: 13,00 €

Der Hausturm mit Außenmauer und den Ecktürmen, von denen noch die Reste von zweien vorhanden sind, wurde im 15. Jahrhundert erbaut. Viele dieser "Tower Houses" wurden in dieser Zeit in Irland gebaut. Der von Ross Castle wurde vom irischen Staat mit viel Liebe zum Detail möglichst authentisch wieder hergerichtet und gilt deswegen als eine Besonderheit.
Im Inneren befinden sich alte Möbel von anderen Orten, die aber so auch dort vorhanden gewesen sein können. Besichtigen kann man den Turm innen nur mit einer Führung und Fotos sind nicht erlaubt. Die Gründe dafür kann ich nicht nachvollziehen, aber der Hausherr bestimmt nun mal. Die Teilnahme an einer Führung ist sehr zu empfehlen. Man lernt u.a., warum die Wendeltreppen im Uhrzeigersinn verlaufen und was das mit der Verteufelung von Linkshändern zu tun hat, die sich bis weit in das 20. Jahrhundert gehalten hat. Von außen zu erkennen sind die Umbauten im 17. und insbesondere im 18. Jahrhundert, als die Burg zu einer Kaserne umgebaut wurde.
Nach dem Sieg über Napoleon verlor auch diese Kaserne an Bedeutung, da eine französische Invasion ab da nicht mehr die größte Sorge war. Das Anwesen wurde an die Besitzerfamilie zurückgegeben. Diese hatten es sich natürlich inzwischen anderweitig gemütlich gemacht und eine mittelalterliche Behausung ist auch alles andere als komfortabel.
Im 19. Jahrhundert wurde die Burg dem Zeitgeist entsprechend romantisiert, ohne Rücksicht auf die Geschichte der Gebäude.
Eine britisch-irische Besonderheit ist die Dachsteuer. Der Eigentümer hat deswegen das Dach entfernen lassen. Er hätte sonst Steuern zahlen müssen für einen nicht genutzten Zweitwohnsitz. Durch die Umbauten und das fehlende Dach verfiel insbesondere der Turm.
Bis man sich auf das kulturelle Erbe besann und es wieder hergerichtet hat.

Ross Castle ist eine Festung aus dem 15 Jh. Bei einer Bootsfahrt am nahegelegenen Lough Leane, dem größten der drei Seen in Killarney, kann die weitere Umgebung sehr entspannt erkundet werden.