Fahrrad-Highlight
Ort: Simpelveld, Limburg, Niederlande
Vor drei Jahren hatte der Bocholtzer Hans Hermans den Grenzstein auf niederländischer Seite des grenzüberschreitenden Gewerbegebietes Avantis gefunden. Es handelt sich um einen besonderen Stein, nämlich den so genannten Dreiherrenpfahl, "drei Herren", weil sich hier seit 1661 bis zum Wiener Kongress 1815 ein Dreiländereck befand. An der Stelle stießen das Land von Rode (Simpelveld-Bocholtz), das Herzogtum Jülich (Unterherrschaft Heyden mit Richterich und Horbach) sowie die Freie Reichsstadt Aachen zusammen.
Nach Angaben von Hans Hermans stand der Dreiherrenpfahl im "Kilswinkel", wo sich der offizielle Grenzstein des Aachener Reiches mit der Nummer 213 befand. Von Grenzstein 212 verlief ein Fussfpad in diese Richtung. Der Pfad, damals "Herrenpfahlweg", wurde beim jährlichen Grenzritt benutzt.
In einem Protokoll aus dem Jahr 1772 heißt es: "Nummer 75, liegender Pfahl, mit Adler, am dreyherrigen Pfahl genannt".
Der Stein wurde jetzt auf einem kleinen Podest, wenige Schritte von der Grenze entfernt, wieder aufgestellt. Direkt daneben steht ein neues gusseisernes Kreuz, das der niederländische Heimatverein neu hat herstellen lassen, nachdem das Vorgängerkreuz unansehnlich geworden war. Bis zum 2. Weltkrieg hatte hier in der Feldflur ein hölzernes Kreuz gestanden, das Wanderern und Bergleuten auf dem Weg zur Arbeit als Markierung diente.
Grenzstein und Kreuz wurden in einer kleinen Feierstunde enthüllt und von einem Pfarrer eingesegnet. An der Zeremonie nahmen von deutscher Seite auch Vertreter der Heimatvereine Laurensberg und Richterich teil.
Die Stelle ist von Aachen aus über den Vetschauer Weg in Richterich zu erreichen, Richtung Grenze, dann rechts abbiegen, etwa einem Kilometer dem Silberpadweg folgen.
(Quelle: Aachener Nachrichten 2003)
19. Mai 2020
Du kennst dich aus? Melde dich an, um einen Tipp für andere Outdoor-Abenteurer hinzuzufügen!