Waldweide

Vor rund 300 Jahren war von Waldesruh keine Spur: Hier grunzten Schweine, dort muhten Rinder, Ziegen meckerten, Holz zersplitterte unter Axthieben, Hütehunde bellten und Hirten stritten sich lautstark. Die Waldweide war damals lebensnotwendig, denn hier gab es Futter für das Vieh. Bis zu 10.000 Tiere wurden dafür in den Schönbuch getrieben. Bis heute zeugen Namen wie „Sauhägle“ und „Rosshau“ davon. Dem Wald tat das nicht gut. Aufkommende Bäume und Sträucher wurden abgefressen, der Boden zertrampelt. Deswegen ist Beweidung im Wald heute verboten. Doch seit wir auf Kahlschläge verzichten, fehlen lichte Stellen. Licht und Wärme liebende Arten sind selten geworden. Hier engagieren sich vier Galloway-Rinder als Naturschützer: Weil sie das nachwachsende Grün kurz halten, schaffen sie Lebensraum für geschützte Arten wie Schmetterlinge, Reptilien wie Ringelnatter, Waldeidechse, Frösche sowie Molch- und Vogelarten.

Neue angelegte Waldweide mit Galloway-Rindern im Gewann Sauhägle.

Goethe ist bei seinen Reisen durch den Schönbuch gekommen. Seinen Beschreibungen zufolge war das das typische Bild des Schönbuchs: Waldweidelandschaft.