Kapelle St. Marien Illemad

Der vierzehnjährige Bauernbub Josef Bösel (geb. 1887) hatte immer wieder den gleichen Traum von der Muttergottes in einem Heckenrosenstrauch, der auf einer Wiese am nördlichen Ortsrand des Weilers Illemad stand. Obwohl der Bub von seinen Freunden ausgelacht wurde, offenbarte er sich seinem Vater. Dieser sprach mit dem Lauterbacher Pfarrer Anton Bobinger, der den Bau einer Kapelle an besagter Stelle anregte. Den Wunsch ihres Priesters verwirklichten die Illemader in kurzer Zeit: Bereits 1904 wurde die in Eigenleistung erbaute Kapelle St. Marien eingeweiht.Die Glocke der Kapelle wurde von Anton Mödl, dem Müller der Beutmühle, gestiftet. Sie diente ursprünglich an der Anlegestelle des Fährbootes in Marxheim und warnte vor den Hochwassern der Donau. Nachdem die Marxheimer Donaubrücke gebaut worden war, wurde die Glocke ausrangiert und von Anton Mödl für die neu erbaute Illemader Kapelle gekauft. Der erste Mensch übrigens, dem sie als Totenglocke läutete, war der Stifter selbst.Deckengemälde (hl. Familie), Altar und Kruzifix im Inneren der Kapelle stammen aus der Erbauungszeit. Reizvoll sind die links und rechts von der Eingangstür angebrachten kleinen Schreine aus dem späten 19. Jh. In ihnen befinden sich Wachsfigurendarstellungen (Muttergottes, Guter Hirte). Ihre barock anmutende Zwiebelhaube erhielt das Gotteshaus in den 1970er Jahren.
Text von der Infotafel an der Kapelle

Ruhiger Ort für eine kleine Rast.