St. Viti Kirche (Heeslingen)

Das Kirchenschiff ist aus Feldsteinen gebaut und der Kirchenturm aus Ziegelsteinen. Schon allein diese Tatsache macht die St. Viti Kirche so einzigartig und sehenswert. Außerdem ist das Gebäude geschätzt über 1.000 Jahre alt und somit das älteste Kirchengebäude zwischen Weser und Elbe.

Über 1000 Jahre ist es wohl her, dass in Heeslingen eine Kirche errichtet wurde und in ihrer unmittelbaren Nähe ein Kloster. Wo es genau stand, ist ungewiss, aber die ehrwürdige alte St. Viti Kirche - benannt nach dem christlichen Märtyrer Vitus (4. Jh.) - steht noch immer an ihrem Platz und ist damit das älteste Kirchengebäude zwischen Weser und Elbe. Das Kanonissenstift in Heeslingen geht auf eine Land- und Gebäudeschenkung (961) des Grafen Hed zurück. Die damaligen Rechte, Einkünfte und Verfassung können wir noch heute in der Stiftungsurkunde (17. März 986 durch König Otto III.) nachlesen. Die dritte Äbtissin, Hathui, ersetzte 973 die vorhandene Holzkirche durch ein neues Gotteshaus aus Feldsteinen. 1038 wurde dem Stift das Marktrecht verliehen. Als es aber 1141 nach Zeven verlegt wurde, verlor Heeslingen zunehmend an Bedeutung. St. Viti aber blieb als Zeuge einer langen Geschichte wenig verändert stehen.

Besuchern fällt zunächst der spitzte Backsteinturm von 1896 auf. Er passt stilistisch wenig zu der aus Feldsteinen erbauten romanischen Basilika. Alte Bilder von St. Viti zeigen den ursprünglichen Rundturm, der aber mehrfach durch Blitzeinschläge beschädigt und schließlich Ende des 18. Jhds abgetragen werden musste. Der damalige Pastor soll beim Neubau des Turms den Wunsch gehabt haben, von jedem der zu seiner Pfarrei gehörenden Dörfer die Kirchturmspitze sehen zu können.
Kirchenschiff

Vermutlich war der Innenraum des Kirchenschiffes zunächst mit einer Holzdecke abgeschlossen, die durch ein rippenloses dreiteiliges Kreuzgewölbe (ca. 12 Jh.) ersetzt wurde. Da dieses den Druck auf die Wände erhöhte, finden wir heute an den Seiten schräge Stützpfeiler. Vielleicht möchten Sie mehr wissen und besuchen, mit dem Kirchenführer in der Hand, die einschiffige Kirche. Der einstöckige, spätgotische Flügelaltar über einem aus Ziegeln gemauerten Untersatz zeigt die Figuren der zwölf Jünger, die ihren Herrn, Jesus Christus umgeben.

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