Wander-Highlight
Ort: Regierungsbezirk Freiburg, Baden-Württemberg, Deutschland
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Martinstor, Freiburg im Breisgau
"Es wäre eine Pietätlosigkeit sondergleichen, wollte man an diesen ehrwürdigen stattlichen Zeugen von Freiburgs ältester Geschichte Hand anlegen, um sie niederzureißen. [...]“ So der Oberbürgermeister Otto Winterer kurz nach seinem Amtsantritt 1888.
Einige Bürger und Geschäftsleute forderten zu dieser Zeit, angesichts der Pläne für eine elektrische Straßenbahn, den Abriss des Schwabentors und des Martinstors. Die beiden mittelalterlichen Freiburger Stadttore, zwei von einst fünf Wehrtürmen, hatten alle Kriege überstanden und galten in den Augen der Kritiker als Hindernis für eine moderne Verkehrsentwicklung.
Winterer sah das jedoch anders. Um die Bedeutung der beiden geschichtsträchtigen Türme aus dem 13. Jahrhundert hervorzuheben und weil „ein Dorf Dächer und eine Stadt Türme hat“ setzte Winterer buchstäblich „noch einen drauf“. Anstatt das Martinstor abzureißen, wurde es fast um das Dreifache, von 22 auf 63 Meter, erhöht. Zudem erhielt es einen Dachaufbau im historisierenden Stil des 15. Jahrhundert und einen größeren Durchgang für die Straßenbahn. So konnten auch seine Kritiker beruhigt werden.
Wie auch die anderen vier Türme war das Martinstor bündig in die Stadtmauer integriert und mit dem Wehrgang verbunden. Auf der Stadtaußenseite gab es einen massiven Vorhof als zusätzliche Verteidigungsanlage sowie eine Brücke über den 12 Meter breiten und fünf Meter tiefen Festungsgraben. An der Ostseite können Sie die damalige Öffnung des Wehrgangs in etwa sechs Metern Höhe noch heute erkennen.
An der Innenseite des Martinstors findet sich eine Gedenktafel, die an die Opfer der Hexenverfolgung erinnert. Die drei Ratswitwen Anna Wohlffartin, Catharina Stadelmennin und Margaretha Mößmerin wurden während der ersten Verfolgungswelle ab 1599 enthauptet und verbrannt und stehen daher stellvertretend für alle Opfer aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Obwohl das Martinstor als Standort für diese Gedenktafel ausgewählt wurde, saßen hier keine Hexen ein, sondern meist Schuldner. Daher hieß es damals, ihnen sei der Martinsmantel umgehängt worden.
Text / Quelle: Stadt Freiburg, Rathausplatz 2-4, 79098 Freiburg
visit.freiburg.de/attraktionen/martinstor
21. März 2024
Das Martinstor (im Mittelalter auch Norsinger Tor) in der Kaiser-Joseph-Straße ist im Vergleich zum Schwabentor der ältere der beiden noch erhaltenen Tortürme der mittelalterlichen Stadtbefestigung von Freiburg.
19. März 2017
Von den vier Stadttoren Freiburgs sind nur noch das Schwabentor und das Martinstor erhalten. Es wurde wahrscheinlich 1201/02 gebaut, was durch Untersuchungen des Baumaterials bestimmt wurde. Die "Porta Sancti Martini" schließt die Fußgängerzone der Innenstadt in südlicher Richtung ab.
Das Martinstor war bündig in die Stadtmauer eingefügt. Vor dem Tor und der Stadtmauer lag ein 5m tiefer Graben, der mit einer Brücke zu überwinden war. Das ursprüngliche Tor war wesentlich kleiner als das heutige, es wurde im Laufe der Zeit mehrfach umgebaut und viele Details hinzugefügt oder verändert. So ist das Uhrwerk und die Bemalung des öfteren verändert worden. Heutzutage misst das Martinstor mit 60m die dreifache Höhe des ersten Tores, die heutige Form wurde ihm am Anfang des 20.Jhr gegeben. Zu dieser Zeit wollte die Bürgerschaft das Tor abreissen lassen, der damalige Bürgermeister Otto Winterer beschloss aber das Tor auszubauen und in das neue Stadtbild einzugliedern.
Quelle: schwarzwald-geniessen.de/de/ausflugstipps/freiburger-martinstor.php
26. September 2021
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