Wander-Highlight
Alte Wassermühlen benötigen für ihren Betrieb eine spezielle Grabenanlage. Mit ihrer Hilfe entstand ein Höhenunterschied sowie ein gleichmäßiger Wasserfluss. In einiger Entfernung vom geplanten Mühlenstandort zweigte der Obergraben ab. Ein Wehr im Flusslauf staute das Wasser und leitete es in diesen Graben. Dieser verlief mit einem geringeren Gefälle als der natürliche Flusslauf Richtung Mühle. So entstand dort der erforderliche Höhenunterschied. Der Wasserstand im Grabensystem würde durch verschiedene Tore reguliert. Ein Einlaufbauwerk am Beginn des Obergrabens steuerte die einfließende Wassermenge. Im weiteren Verlauf des Obergrabens gab es ein Entlastungschütz, welches bei Hochwasser oder einer Fehlfunktion des Einlaufschützes den Wasserdruck von der Mühle nahm. Dieses große Bauwerk in der Mitte des Reuschenberger Grabens trägt den Namen „dicke Mauer“ oder im Volksmund „Rusch“. Das Eisengeländer ziert das Jahr seiner Errichtung: 1840.
Die durch den Höhenunterschied verstärkte Bewegungsenergie des Wassers trieb die zwei Mühlenräder der Reuschenberger Mühle an. Durch den tiefer liegenden Untergraben gelangte das Wasser zurück in den Flusslauf. An den flachen Unterläufen der Flüsse waren diese Grabensysteme oft sehr lang.
Der Obergraben der Reuschenberger Mühle hat eine Länge von 1,2 Kilometern, der Untergraben ist nochmal 800 Meter lang.
Der an der Mühle erzielte Höhenunterschied beträgt 5,2 Meter.
13. April 2019
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