Mühlsteinhöhle

Unglaublich, unter welchen Bedingungen die Menschen im Mittelalter hier Mühlsteine abgebaut haben. Das poröse Vulkangestein ist begehrt, weil es beim Mahlen nicht glatt wird, sondern scharfkantig bleibt.

Am Rand des ehemaligen Vulkans Rother Kopf haben Menschen bereits im Mittelalter eine Höhle angelegt, um Mühlsteine abzubauen. Das Gestein ist erkaltete Lava des Vulkans. Es ist porös und scharfkantig und eignet sich gut für das Mahlen von Rinde und Getreide, weil beim Abrieb immer neue, rauhe Poren offengelegt werden. Mit Taschenlampe und guten Schuhen kann man einige Meter in die kalte Höhe hinein gehen (auf den Kopf aufpassen!). Man sieht dort unfertige Mühlsteine, die noch nicht aus dem Gestein herausgebrochen wurden – das Geschäft kam im 18. Jahrhundert abrupt zum Erliegen. Die Mühlsteine wurden mit Hammer und Meißel weitgehend herauspräpariert und dann vermutlich mit gewässerten Holzkeilen vom Gestein abgesprengt. In einem Fall muss das schief gegangen sein: In der Höhle ist ein zerbrochener Mühlstein zu sehen.

Im folgenden Audiofile erklärt der Geoforscher Andreas Schüller vom Geopark Vulkaneifel, wofür die Bauern den Mühlstein verwendet haben – und ob die Vulkane hier wieder ausbrechen können: soundcloud.com/zeitwissen/zeitwissen-wanderung-eifel (Internetverbindung erforderlich)

Die Mühlsteinhöhle ist im Gegensatz zu der Eishöhle begehbar.
Ein Besuch lohnt sich. Man kann an der Höhlendecke einige nicht fertiggestellte Mühlsteine entdecken.
Eine Taschenlampe sollte man aber dabei haben.