Vom geheimen Leben im Wattboden

Durch das Watt zu laufen, ist ein aufregendes Abenteuer. Zunächst sieht man nichts. Nur das weite Watt, das Meer. Halligen und Inseln am Horizont. Der Boden wird fester, wenn man sich vom Ufer entfernt. Je länger man dann läuft, je öfter man anhält, sich bückt, in den schlickigen Boden fasst und sich genau ansieht, was drin steckt, desto mehr offenbart sich die unsichtbare Seite des Watts: Pflanzen, Tiere, verschiedene Sedimente. Es knackt unter den Füßen: Herzmuscheln, sie leben knapp unter der Oberfläche des Wattbodens. Oft werden sie dabei von Miesmuscheln okkupiert, die mit ihren Fäden andocken – an Austern, an Stegen, überall werfen sie ihre Anker. Der Wattboden ist bedeckt mit Kotschnurhaufen des Wattwurms. Unter den Haufen sind die Löcher, durch die der Wurm Sauerstoff unter die Wasseroberfläche pumpt, die er zum Atmen braucht und mit dem er den Boden belüftet. Der Wattwurm verfügt über 13 Paar Kiemen und 19 Paar Borstenfüße. Aber im Wattboden ist noch viel mehr los: Bohrmuscheln durchbohren Torf, Krebse, Seeigel, Schnecken leben hier und vor allem jede Menge Algen. Besonders wichtig fürs Watt sind Kieselalgen, Diatomeen, die den Schlick sichern. Im folgenden Audiobeitrag erklärt der Küstenexperte Karsten Reise die verschiedenen Schichten des Wattbodens und er erzählt, wie der Wattwurm lebt:
soundcloud.com/zeitwissen/zeit-wissen-wanderung-karsten
(Internetverbindung erforderlich)