Georgen-Parochial-Friedhof II

Auf dem großen Friedhof an der Friedenstraße kannst du auf besondere Weise die Geschichte von Berlin ablesen. Streng genommen besteht der riesige Friedhof aus kleineren Kirchhöfen mehrerer Gemeinden, doch diese gehen fließend ineinander über.

Der Friedhof ist geprägt durch eine spannende Mischung aus Gräbern: Entlang der alten Friedhofsmauern ziehen sich gewaltige und einst prunkvolle Erbbegräbnisstätten und Mausoleen – die meisten davon verfallen, nach den Wirren der deutschen Teilung fanden sich kaum noch Nachfahren der Bestatteten. In der östlichen Ecke des Friedhofs, eingerahmt zwischen hohen Altbauhinterhöfen, findest du umzäunte Gräber aus dem späten 19. Jahrhundert, allesamt dicht überwuchert, die verrosteten Zäune zerfallen Stück für Stück. Im nördlichen Teil dominieren hingegen die schmucklosen Urnengräber aus der DDR-Zeit – schmale, von Hecken begrenzte Felder mit winzigen Grabsteinen. Auf den offenen Wiesen findest du moderne, halb-anonyme Gräber mit einfachen Platten im Boden und hier und da vereinzelt größere Grabsteine. Dazwischen immer wieder große, verwilderte Bereiche, in denen du dir mehr wie in einem Wald als wie auf einem Friedhof vorkommst.

Hier kannst du ohne Probleme zwei Stunden entlangschlendern, ohne zweimal an der derselben Stelle zu stehen.

Große Friedhof, der von Fußgängern und Fahrradfahren gerne auch als Abkürzung genutzt wird

Großer Friedhof, eine grüne Oase mitten in Friedrichshain