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Brunnenhäuschen im Mühltal

Brunnenhäuschen im Mühltal

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Ort: Rastenberg, Sömmerda, Thüringen, Deutschland

Die beliebtesten Radtouren zu Brunnenhäuschen im Mühltal
Tipps
  • Die HeilquelleEinst galt Rastenberg als eine vielbesuchte Kurstadt.
    Die ersten Heilquellen wurden in einem "Schreiben des Rassenburger Pfaffen M. Wolfgang Mylius vom 16. August 1646" erwähnt. Demnach entdeckten am 18. Juni 1646 ein Schäfer bei der Hut im Mühltal eine "helle Quelle". Bürgermeister Hickethier besichtigte sie, badete und trank daraus und stellte nach wenigen Tagen fest, dass er von seinen Leiden, Schmerzen in den Hüften, geheilt war.
    Kurz danach fand man zwei weitere Quellen. Mit diesem Quellwasser, so kann man den Berichten der Chronisten entnehmen, sollen auch andere Krankheiten, wie z.B. offene Wunden, Gliederschmerzen, Knochenbrüche, schlechtes Gehör u.a.m. behandelt worden sein.Die Kunde von der Heilkraft des Wassers hatte sich schnell verbreitet. Täglich kamen immer mehr „kranke“ Menschen um das Heilwasser zu trinken. Der plötzlich berühmte Badeort konnte sich jedoch nur zwei Jahre an den Wunderquellen erfreuen. Im Sommer des Jahres 1648 versiegten sie wieder und gingen als Friedensbrunnen (Ende des Dreißigjährigen Krieges) in die Geschichte Rastenbergs ein.Genau 50 Jahre später traten die Quellen zum 2. Mal in Erscheinung. Der Bade- und Kurbetrieb lebte erneut auf und erreichte in den Jahren 1696 bis 1700 seinen Höhepunkt. Es handelte sich wiederum um drei Quellen, die man nach ihrem Aussehen und Geschmack, vor allem aber nach ihren Wirkungen benannte als Gesundborn, Purgierborn und Kretzbrunnen. Der Gesundbrunnen hatte ganz frisches, kaltes Wasser, während die beiden anderen Quellen lauwarm aus der Erde kamen.Herzogliche Anweisung ordneten den Ausbau dieser Quellen an. Dem Landrichter zur Großbrembach wurde ihre Inspektion übertragen, zwei Brunnenschöpfer wurden angestellt sowie einige Gebäude in Quellennähe errichtet. Der Herzog setzte 1697 einen Stadt- und Landphysikus ein, der die Badegäste betreuen sollte. Ein für damalige Zeiten gewaltiger Badebetrieb setzte ein. Täglich sollen bis zu 1.000 Personen von dem heilenden Wasser getrunken haben. Es wurde "in Flaschen, Butten und Fässern auf Wagen und Karren hinweggetragen und gefahren". Aus ganz Deutschland, sowie aus dem Ausland kamen die Kurgäste. Zweifellos war diese Periode des Rastenberger Bades die wichtigste und ereignisreichste bis in die heutige Zeit.Von kulturgeschichtlicher Bedeutung dürfte vor allem der in der Druckschrift von Dr. Zapf (1696) veröffentlichte Kupferstich des Bades in Rastenberg sein. In der Mitte des Bildes erkennen wir die drei Gesundbrunnen, umschlossen von einer achteckigen Umfriedung, in der sich ein Schöpfer und vornehme Kurgäste, die Heilwasser aus den Pokalen trinken, bewegen.
    Außerhalb der Umfriedung sitzen oder stehen gleichfalls Kurgäste. Hinter der Umfriedung erblicken wir links ein "Chaffe-Haus", eines der ersten Kaffee-Häuser Deutschlands in dieser Zeit. Weiter sehen wir acht Zelte mit leuchtendem Feuer davor und rechts ein festeres Haus mit einem Bäckerstand.
    Die Brunnen gerieten in Vergessenheit. Erst 1866/67 wurde unter Leitung von Pastor Burkardt ein "Badekomitee" gebildet. Ein Badehaus entstand, 1868 erbaute die Gemeinde das Kurhaus und legte zwischen Badehaus und Kurhaus einen Kurpark an. In dem 1868 wurden 400 Badegästen registriert und etwa 4000 Wannenbäder verabreicht.Es sind wieder Jahre vergangen, bist der Kurbetrieb in Rastenberg neu erblühte. Die Heilquellen waren inzwischen wieder einmal versiegt, jedoch die schöne Landschaft um Rastenberg ist geblieben. So wurde 1925 das Waldschwimmbad erbaut und ein neuer Anziehungspunkt geschaffen.Die Suche nach den versiegten Heilquellen war zu kostspielig, doch im Jahre 1936 war es so weit, eine Quelle war gefunden. 1937 wurde ein großes Brunnenfest gefeiert und gleichzeitig die neue Stahlquelle eingeweiht. Die Stunden der Euphorie waren gezählt, während des folgenden schrecklichen Krieges sind die Quellen für immer verschwunden.

    • 8. November 2020

  • Toller und sehr informativer Kommentar zu dem Brunnenhäuschen. Jetzt weiß ich wenigstens etwas über die Geschichte und den Kontext des kleinen Häuschens.
    Danke für den Aufwand, denn der Beitrag ist sehr gut geschrieben!

    • 14. Februar 2021

  • Es ist immer wieder ein lauschiger Ort!

    • 5. Juni 2023

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Ort: Rastenberg, Sömmerda, Thüringen, Deutschland

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