Wander-Highlight
Im Laufe des 14./15. Jhs. wurde die an der ersten Brüsseler Stadtmauer erbaute Kapelle durch eine Kirchbau ersetzt. Einzig der 1620 erbaute Turm der Kirche hat bis heute seine äußere Gestalt behalten. Die nahe der Senne und des Hafens gelegene Kirche nahm bei Überflutungen 1850 schweren Schaden. Nach der 1853 vorgenommenen Verfüllung eines Docks, des Katelijnedok, legte König Léopold II. ein Jahr später den Grundstein für einen Kirchenneubau, der aus Spenden finanziert wurde. Als Architekt wurde der junge Joseph Poelaert gewonnen, der wegen der Gigatomanie seines Palais de Justice als »skieven Architek«, als »verschrobener Architekt«, in die Baugeschichte Brüssels einging.
Die Kritiker überschlugen sich in ihrer Häme gegen den eklektizistischen Stil der Kirche, diesem Mischmasch aus Neo-Gotik, Klassizismus und Neo-Renaissance, wenn auch dieses Bauwerk Poelaerts noch gnädig als Jugendsünde durchging. Ständiger Geldmangel verzögerte den Bau, der sich über mehr als zwanzig Jahre lang hinzog. Da aus Geldknappheit beim Kirchenneubau Material von minderer Qualität verbaut wurde, war das Gotteshaus 1930 bereits einsturzgefährdet. Maßnahmen zur Restaurierung unterblieben jedoch. 1957 dachte der Gemeinderat daran, die Kirche, deren Wert als Kulturdenkmal in Zweifel stand, abzubrechen, um dem Zeitgeist gemäß Platz für eine Zufahrt in die Innenstadt und eine großzügige Parkplatzanlage zu schaffen. Doch dieses Ansinnen wurde nicht in die Tat umgesetzt, so daß die Kirche bis heute besteht.
1. Oktober 2019
Die katholische "Église Sainte-Catherine" wurde zwischen 1854 und 1874 an der Stelle eines alten Hafenbeckens erbaut.
22. Januar 2019
Du kennst dich aus? Melde dich an, um einen Tipp für andere Outdoor-Abenteurer hinzuzufügen!