Ehemaliges Sanatorium Waldsieversdorf

Das Sanatorium ist ein denkmalgeschützter Gebäudekomplex in Waldsieversdorf. Das Haupthaus im Stil des Neoklassizismus ist Teil einer Gesamtanlage, die aus einem Hauptgebäude, Seitenflügel, einem Nebengebäude, einem Pförtnerhaus, einem Garagenkomplex sowie einem vier Hektar großen Park besteht. Sie entstand in den Jahren 1906 bis 1908 im Zuge der Entwicklung der Gemeinde, die sein Gründer Ferdinand Kindermann im Detail genau geplant hatte. In den ersten Plänen erscheint das Sanatorium unter der Bezeichnung „Haus in der Sonne“, was auf eine exponierte Hanglange inmitten der Villenkolonie zurückzuführen ist. Das Ensemble war ein Geschenk für seine Tochter Margarete. Sie hatte 1899 den Arzt Otto Friedrich aus Waldsieversdorf geheiratet und leitete fortan das Haus. Zu den Gästen zählen bspw. Julius Carl Raschdorff, Hans Fallada und Karl Liebknecht. Der Kurbetrieb wurde Ende der 1930er Jahre eingestellt und das Gebäude gelangte in den Besitz des Preußischen Staates.
In der NS-Zeit war das Sanatorium ab 1938 Reichsführerinnenschule für den weiblichen Arbeitsdienst und diente in den letzten Monaten des 2. Weltkrieges als Lazarett.
Nach der Übernahme des Ortes durch die Rote Armee diente es fortan deren Soldaten als Krankenhaus. In den Jahren 1949 bis 1952 erfuhr das Gebäude eine unterschiedliche Nutzung, bspw. als Ferienzentrum für Berliner Kinder. Bei Umbauten in den Jahren 1951 und 1952 wurden unter anderem die Loggien vermauert. Das Bauwerk wurde ab dem Frühjahr 1953 von der NDPD genutzt, die darin ihre Zentrale Parteischule einrichtete. Sie bestand bis zur Wende. Anschließend stand das Gebäude einige Jahre leer, bevor es im Dezember 1998 für 660.000 DM von der Treuhandanstalt an einen privaten Investor verkauft wurde. Seit das Gebäude im Zuge der Novellierung des Denkmalschutzgesetzes im Jahre 2004 auf die entsprechende Liste gesetzt worden ist, ruhen die Arbeiten.
Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Sanatorium_Waldsieversdorf