Astorga

In Astorga lohnt sich eine kleine Rundfahrt, um in den Genuss der beeindruckenden Architektur zu kommen, die sich hier in der Stadt so findet: Allem voran sticht natürlich die Kathedrale und der von Antoni Gaudí gestaltete Bischofspalast hervor, jener Architekt der vor allem durch seine Meisterleistungen in Barcelona berühmt wurde, wie zum Beispiel die Sagrada Família. Heute ist in dem Bischofspalast das Museo de los Caminos (Jakobsweg-Museum) untergebracht, das ebenfalls einen Besuch lohnt. Am Plaza de España kannst du dich zudem gemütlich auf einen Kaffee niederlassen mit Sicht auf das ebenfalls eindrucksvolle Rathausgebäude.

Im Mittelalter war Astorga eine der wichtigsten Städte am Jakobsweg. Der Bau der Kathedrale begann Ende des 15. Jahrhunderts. Die Arbeit dauerte drei Jahrhunderte. In der Kathedrale von
Astorga sind mehrere Baustile zu sehen. Kunstvolle Werke von großem Wert sind im Dommuseum zu sehen.
Das Rathaus wurde im 18. Jahrhundert erbaut. Die automatische Uhr an der Fassade ist eine Touristenattraktion: Seit mehr als 200 Jahren spielen zwei in traditioneller Tracht gekleidete Figuren stündlich das Glockenspiel. Der Hoofdplein ist das Zentrum des Lebens in der Stadt.
Astorga war eine der am stärksten betroffenen Städte während des spanischen Unabhängigkeitskrieges. Als Napoleon in Astorga war, wurde er an die russische Front gerufen und musste Spanien verlassen. Die spanischen Truppen verteidigten Astorga mit großem Mut. Die französischen Truppen zerstörten einen Teil der Mauer von Astorga. Die Stadt wurde als sehr edel, treu und geschätzt anerkannt. Der Name der Stadt ist einer der markantesten im Triumphbogen in Paris.
Ende des 19. Jahrhunderts zog Gaudí nach Astorga, um den Bischofspalast zu bauen. Es gehört zum neugotischen Stil. Es ist das meistbesuchte Denkmal in Astorga. Es ist eines der drei
von Gaudí entworfene Gebäude außerhalb von Barcelona.

"Die 55 Kilometer nach Astorga habe ich schon am frühen Nachmittag geschafft. In Astorga wird allerlei Naschwerk handwerklich hergestellt, besonders Bonbons. Davon zeugen zahlreiche Geschäfte für Schleckermäuler mit hauseigener Produktion. Ich nehme mir Zeit, die Kathedrale, die einen ganz anderen Stil als die vorhergehenden hat, mit dem Audioguide zu erkunden. (...) Das danebenliegende Pilgermuseum im ehemaligen Bischofspalais, das von Antonio Gaudi gebaut wurde, schaffe ich heute nicht mehr."
(Jo Hagen: "Buen Camino. Tagebuch einer Fahrradreise auf dem Jakobsweg",
ISBN 978-3-753-45397-2)