Blick auf Schloss Hohenschwangau

Wunderschöne Sicht aufs Schloss 🏰

Hier sollte man auf jeden Fall anhalten und den Ausblick genießen 😊

Auf dem Pindarplatz bei Hohenschwangau
Einsam steh’ ich, waldumrauscht,
Über der Tiefe des Sees
Auf ragender Klippe;
Es hat sie Pindars Name geweiht.Schön und sinnvoll! Gerne knüpft
An ein bedeutendes Wort
Sich tiefe Betrachtung;
Den goldnen Faden spinnet der Geist.Nie für Viele hat getönt
Jenes Hellenen Gesang;
Man nennt ihn mit Ehrfurcht,
Doch, die ihn kennen, zählest du leicht.Gleiches Schicksal teilt mit ihm
Alighieri und Er,
Der männlichen Mutes
Der deutschen Dichtkunst Fesseln gelöst.Was zum Hochsinn, was empor
Führt in die reinere Welt,
Der Pöbel bestaunt es;
Nicht rührt dem Stumpfen Liebe das Herz.Unbeirrt, so ziehen fort
Heute wie morgen
Die Fürsten der Geister
Gestirnen gleich auf ewiger Bahn.Kein Jahrtausend macht sie fremd
Spätergebor’nem Geschlecht;
Sie spenden der Menschheit,
Nicht ihrem Voll bloß, strahlendes Licht.Drum gedachte ganz mit Fug
Mitten im rauhen Gebirg
Bojarischen Landes
An deutscher König, Pindaros, dein!Kraft und Größe haucht dein Lied,
Wie von dem schwindelnden Fels
Dem Auge begegnet
Im weiten Umkreis große Natur.Siegern ähnlich, die du sangst,
Stehen mit freudigem Stolz
Die riesigen Gipfel,
Von Wolken statt des Lorbeers umkränzt.Wie voll Kühnheit selber du
Freiere Rhythmen dir schufst,
So wühlen Gewässer
Vom Berg sich hundertfältig den Lauf.Doch im Talgrund, unerschöpft,
Ruht der kristallene See,
Und spiegelt den Himmel
Und spiegelt, frommer Dichter, dein Bild!Nie verlasse deinen Platz
Scheidend des Wanderers Fuß,
Bevor in der Seele
Er still gelobt das feste Gelübd’:„Bessern: Vorsatz bleib’ ich treu,
Nähre die heilige Glut;
Euch, die ich empfunden,
Euch Himmelsmächten halt’ ich den Schwur!"Christian Friedrich Beck, 1853