Hexen-Stieg-Station "Frau Holle"

Am Wegesrand findet man die schön geschnitzte Frau Holle Figur. Nach einer uralten Sage, die dort auch beschrieben ist, speisen ihre Tränen die Moore um den Oderteich. Sie weint um ihre große Liebe Odin, der von Gott verflucht wurde.

In alten Tagen (die Staumauer stand noch lange nicht), liebte Frau Holle einen Menschen-Recken, Odin genannt. Als er starb, verbrachte seine Seele alle Zeit mit Frau Holle, sodass diese ihre Arbeit arg vernachlässigte. Gott, der das ungleiche Bündnis nicht guthieß, verfluchte die Seele Odins dazu, ruhelos umherzuirren: von Berg zu Tal, hinauf gen Himmel und wieder zum Berge hinab. So fließt seine Seele in den Wassern der Oder und des Oderteiches bis heute.

Bis zum heutigen Tage steigt auch Frau Holle in jedem Jahr aus dem Oderbruch hinauf auf die Berge und weint und schluchzt, dass sich Gott erbarmt. Ihre Tränen fließen dann gemeinsam mit ihrem Geliebten zu Tal und sammeln sich in den Mooren um den Oderteich herum. Und noch heute sieht man Frau Holle als weiße Frau Odin beweinen. Fängt ein Mensch ihre Tränen auf, so verwandeln sie sich in Perlen. Großherzige werden reich beschenkt, allen Gierigen aber spielt sie übel mit.

neu aufgeschrieben von Carsten Kishne

Sehr schön geschnitzte Holzfigur am Rand des Oderteiches.