Belle vue

Du genießt einen wunderschönen Ausblick über die umliegenden Wiesen und Felder. Eine Infotafel erklärt dir mehr über die geschichtliche Bedeutung des Ortes, an dem im Zweiten Weltkrieg ein Gefecht stattgefunden hat.

Operation ,,Bärenfang" - Angriff auf Höhe 335 - Teil 1

Als im Zweiten Weltkrieg am 10. Mai 1940 der Frankreichfeldzug der deutschen Wehrmacht begann, rückten nach dem sogenannten „Sichelschnittplan“ im Schwerpunkt starke Panzerverbände der Heeresgruppe B durch die Ardennen vor. Nördlich davon griff die Heeresgruppe A Belgien und die Niederlande an. Südlich von Luxemburg bis zur Schweizer Grenze jedoch hatten die deutschen Verbände der Heersgruppe C entlang des Westwalls einen grundsätzlich defensiven Auftrag. Lediglich örtlich begrenzte Infanterieangriffe gegen die französischen Vorfeldstellungen wurden hier durchgeführt, um besonders in den ersten Tagen den deutschen Angriffsschwerpunkt zu verschleiern. Ein solcher Angriff war die Operation „Bärenfang“, bei der das I. Bataillon des Infanterieregiments 280 die Höhe 335 einnehmen sollte. Dort war das französische 151. Regiment d’Infanterie eingesetzt. Die Höhe war mit 5 sogenannten „Blockhäusern“ befestigt, tief in die Erde eingelassenen, mit Sandsäcken, Baumstammüberdeckung, Erdaufwurf und Schiessscharten verstärkten Stellungen. Bewaffnet waren diese mit Maschinengewehren, und zusätzlich mit einem 5-7 m breiten Stacheldrahthindernis umgeben. Besetzt waren sie jeweils mit etwa 5-10 Mann. Quelle: Text Infotafel

Operation ,,Bärenfang" - Angriff auf Höhe 335 - Teil 2

Der Kommandeur des 1. Bataillons, Major Karl Schneider, geboren 1895 in Berlin, hatte den Plan für diese Operation bereits im Februar ausgearbeitet. Er hatte erkannt, dass die Stellungen auf dieser Höhe, die deutlich vor der französischen Vorpostenlinie lagen, sehr gute Beobachtungs- und Wirkungsmöglichkeiten in seinen Verantwortungsbereich hinein boten. Seine Soldaten liess er diesen Angriff an einem Westwallbunker in Dillingen vorüben. Ab 04.10 Uhr am frühen Morgen des 14. Mai 1940 feuerten mehrere Artillerie-Abteilungen mit leichten Feldhaubitzen vom Gallberg aus, sowie mit schweren Feldhaubitzen aus dem Raum Dillingen, auf die Höhe 335. Nach einer Stunde kam noch direkter Beschuss vom Lautersberg aus hinzu. In der Nacht hatten die Soldaten des IR 280 bereits ihre Ausgangsstellungen im Bereich des Feldweges an der Grenze in ca. 600m Entfernung erreicht. Von dort gingen nun mehrere Infanteriezüge und schwere Maschinengewehre nordwestlich der Anhöhe und in der Ortschaft Heiningen so weit vor, dass sie mögliche französische Unterstützung aus den Stellungen in den rückwärtigen Wäldern (Vorderster Wald, Daustaden, Dennenwald) abwehren konnten. Drei Stosstrupps in Zugstärke griffen direkt die Maschinengewehrstellungen auf der Höhe 335 an. Und obwohl Major Schneider hier im Schwerpunkt des Angriffs gegen 05.50 Uhr tödlich getroffen fiel, gelang es seinen Männern bis 06.40 Uhr, alle französischen Stellungen einzunehmen. Insgesamt 25 Gefallene, die auf dem Ehrenfriedhof in Beckingen-Reimsbach beigesetzt sind, und 44 Verwundete hatte der Angriff auf deutscher Seite gefordert. Laut den Unterlagen wissen wir von mindestens 16 französischen Gefallenen, für 22 Verteidiger begannen Jahre der Kriegsgefangenschaft. Zum Gedenken an die Gefallenen wurde das Kreuz auf der Höhe 335 errichtet, das seit den 1970er Jahren von der Saarlouiser Fallschirmjägerkameradschaft gepflegt wird. Quelle: Text Infotafel