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Leinsweiler
"Wood Stop" (ehem. Zollstock-Hütte)
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"Wood Stop" (ehem. Zollstock-Hütte)
Wander-Highlight
Ort: Leinsweiler, Südliche Weinstraße, Südpfalz, Rheinland-Pfalz, Deutschland
An der Wegespinne „Am Zollstock“ wurde die alte Hütte abgerissen und eine neue wunderschöne Hütte aus Keschteholz aufgestellt. Der Aufstieg zur Hütte erfolgt über riesige Bundsandsteine.
Hier war früher eine Handelsstraße zwischen dem Hohenberg und dem Förlenberg, denn hier stand so um 1786 eine Zollstation. Hier trafen die Herrschaftsbereiche der Kurpfalz, des Bistums Speyer und des Herzogtums Zweibrücken zusammen. Mit Auflösung der Herrschaftsgebiete wurde auch die Zollstation nach nur drei Jahren von der Französischen Revolution aufgelöst. Ein Gedenkstein von 1986 zeugt heute noch von der Zollstation.
29. Oktober 2021
Die alte Unterstandshütte an der Wegspinne "Am Zollstock" wurde im Oktober 2021 durch diesen "Wood Stop" aus Kastanienholz ersetzt. Dahinter gibt es 3 "Hängematten" aus Holz!
Die Infotafel erklärt die nachhaltige Bauweise.
"Als Baumaterial für den WoodStop kommt das hierfür bislang wenig für diesen Zweck verwendete Holz der Edelkastanie zum Einsatz. Die wärmeliebende und im Forstamtsbereich Annweiler auf über 700 Hektar bestandsbildende Baumart verfügt von Natur aus über gute Materialeigenschaften. So sorgt beispielsweise der große Gehalt an Gerbstoffen für eine natürlich hohe Dauerhaftigkeit. Die gekrümmte und freitragende Gitter-Schalenkonstruktion stellt eine moderne Neu-Interpretation der ZOLLINGER-Bauweise dar.
Das Ende des Ersten Weltkriegs und die damalige Material- und Wohnungsnot regten den Merseburger Stadtbaurat Friedrich Zollinger dazu an, eine besonders materialeffiziente Dachbauweise zu entwickeln. Das Resultat war eine gekrümmte, freitragende Dachkonstruktion aus kurzen Hölzern, heute bekannt als ZOLLINGERDACH. Das Zollingerdach spart 30 bis 40 Prozent Baumaterial im Vergleich zu anderen Dachstuhl- und Hallendachkonstruktionen aus Brettschichtholz ein. Ergänzend hat es eine einmalige Ästhetik, eine sehr gute Klimabilanz und besteht im Kern aus zwei standardisierten Bauteile, den Lamellen. Diese werden mittels Schwalbenschwanzverbindungen metallfrei zur freitragenden Gitterkonstruktion verbunden. Die Anwendung digitaler Holzbearbeitungstechnologie (Industrie 4.0) ermöglicht es auf Grundlage der modernen Gitterkonstruktion, die Stärken der Zollingerbauweise hervorzuheben und für zukünftige Bauvorhaben zu visualisieren. Die Eindeckung erfolgt mit gehauenen Kastanien-Schindeln – ein altes Handwerk in moderner Umsetzung."
Quelle (wörtlich zitiert): wald.rlp.de/forstamt-annweiler/wald/besonderheiten/woodstop
11. November 2021
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