Erlebnispunkt 5: Niederwald

"Niederwald, forstwirtschaftliche Betriebsart, bei der nach kurzer Umtriebszeit (5–30 Jahre; Umtrieb) die Gehölze dicht über dem Boden abgeschlagen und z.B. zu Brennholz, Rebstecken, Kohlholz für die Holzkohleherstellung, Faschinen oder Eichen-Lohrinde verarbeitet werden. Niederwald verjüngt sich (Verjüngung) durch Stockausschlag und Wurzelbrut. Nur Laubbaumarten (Laubhölzer), die das "Auf-den-Stock-Setzen" vertragen, halten sich, z.B. Weide, Hasel, Linde, Pappel, Birke, Erle, auch Eiche und Hainbuche, wenig die Buche, keine Nadelhölzer. Der Niederwald ist eine sehr alte Betriebsart, die schon von den Römern praktiziert wurde und im Mittelalter weit verbreitet war. Er hat heute in Deutschland so gut wie keine Bedeutung mehr; nur ca. 1% der Waldfläche wird als Niederwald bewirtschaftet (vor allem als Erlen-Niederwald). Durch den kurzen Umtrieb und die fast vollständige Entnahme der oberirdischen Biomasse werden die Böden extrem beansprucht. Unrentabel gewordene Niederwälder läßt man durchwachsen oder überführt die Bestände durch Neupflanzung und intensive "Kulturreinigung" in leistungsfähige Hochwaldbestände."
spektrum.de/lexikon/biologie/niederwald/46423