Parkland Walk Nature Reserve

Wenn ich eine Städtetour plane und insbesondere wenn ich die Stadt bereits gut kenne, schaue ich auf der Seite "Atlas Obscura" vorab gern nach ungewöhnlichen Sehenswürdigkeiten und Kuriositäten vor Ort. So stieß ich auf eine faszinierende Skulptur der lokalen Künstlerin Marilyn Collins - einen Spriggan, ein koboldartiges Wesen aus der kornischen Mythologie, der Spaziergänger und Radfahrer von einem Bahnbogen herab in der Nähe der ehemaligen Crouch-End-Bahnstation auf dem Parkland Walk anschaut (siehe Foto-Upload).
Collins Inspiration war eine Legende, der zufolge nach Einbruch der Dunkelheit ein geisterhafter Mann den Parkland Walk in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts heimgesucht haben soll. Unter den Kindern war es damals eine beliebte Mutprobe, abends von der Crouch-End-Hill- zur Crouch-End-Brücke zu laufen. Diese Legende verarbeitete Stephen King übrigens in seiner Spukgeschichte 'Crouch End'.

Auch abgesehen von dieser geheimnisvollen Figur ist ein Abstecher zum langen Parkland Walk lohnenswert. Er bietet Entschleunigung abseits des Großstadttrubels und an heißen Sommertagen angenehme Abkühlung. Die verwilderten Bahnsteige und -bögen haben ihren ganz besonderen Reiz und wirken an nebligen Herbsttagen sehr mystisch.

Der Parkland Walk ist Londons längstes Naturschutzgebiet und beherbergt mehr als 200 Wildblumenarten sowie Igel, Füchse, Schmetterlinge, viele Vogelarten und eine seltene Hirschart, Muntjak, die gelegentlich beobachtet werden kann.

Immer ein schöner Spaziergang entlang einer ehemaligen Eisenbahnstrecke, manchmal überfüllt und schlammig.