Weitblick und Verantwortung („Friede ist Verantwortung für das Ganze“)

Von diesem Punkt aus hat man eine tolle Aussicht ins Inntal Richtung Telfs....

Friedensglocken Wanderweg Station 5

WEITBLICK UND VERANTWORTUNGHier gleitet der Blick in die Weite des Oberinntales, seiner Siedlungen, seines Lebens - gleichsam aus der Vogelperspektive und kann die
Frage nach den großen Zusammenhängen, des Lebens und der Zukunft stellen.
Nicht weit entfernt hat der österreichische Dichter Hermann Broch 1935/36
Fragmente für seine Trilogie „Die Verzauberung“ erstellt: dabei hat er im Blick auf die Weite die Mechanismen der missbrauchten Macht, der Verführung und des Egoismus für die damals unmittelbar bevorstehende Zeit des Krieges, der Intoleranz, des Faschismus erahnt und beschrieben.
Am 12. Oktober 1972 haben sich ebenfalls hier in der Nähe im Inntalerhof auf Einladung von Landeshauptmann Eduard Wallnöfer sieben Landesväter des mittleren Alpenbogens getroffen, die Arbeitsgemeinschaft Alpenländer gegründet, um gemeinsam Verantwortung für Frieden und gute Nachbarschaft zu übernehmen und miteinander Grenzen zu überwinden.Friede braucht auch den Weg über den Zaun zum Nachbarn, über die persönliche Grenze, über die Haus- und Landesgrenze, über die Kontinente.Aber nicht nur die geografischen Grenzen sind zu überwinden: Kultur und Lebensart, Traditionen und Prägungen, Dialekte und Sprachen sind nun einmal unterschiedlich gewachsen und entfaltet.
Und es wäre fatal, diese Vielfalt zu einem Eintopf verkommen zu lassen.
Einigkeit ist nicht Einförmigkeit. Je mehr ein Teil sich seiner Stärken (und Schwächen) bewusst ist, und je mehr er sich dem anderen Teil öffnet, seine Stärken zur Verfügung stellt, sich in seinen Schwächen helfen lässt, desto Größeres und Wirksameres an Heimat entsteht. Dazu braucht es gleichermaßen Selbst-Stand und Vertrauen.