Informationstafel "Sommerfrische Palmbaum"

In diesem, heute mit Wald bewachsenen Gelände zwischen Warmbad und Gehringswalde befand sich ein stattliches Fachwerkgebäude, das zeitweise als Herberge diente. Erbaut wurde das Haus jedoch als Hut- bzw. Zechenhaus für die Verwaltung der nahegelegenen Bergwerke. Ende des
19. Jahrhunderts entwickelte sich die Bergbautätigkeit hier, wie vielerorts im Erzgebirge, rückläufig. Zeitgleich, auch infolge der Inbetriebnahme des Eisenbahnverkehrs von
Chemnitz nach Annaberg, stieg der Bedarf an preiswerten Übernachtungsangeboten im ländlichen Raum. Die so genannten Sommerfrischen in sauberer und meist kühler Gebirgsluft waren beliebte Urlaubsunterkünfte für die Großstadtbevölkerung. Nach dem 2. Weltkrieg nutzte man einen direkt unter dem Gebäude abgeteuften Schacht, dessen Öffnung nur mit Steinplatte und Ofen verdeckt war, zur Erkundung und zum Abbau von Uranerzen. Eine innerhalb des Hauses betriebene Fördermaschine bewirkte irreparable Schäden am Bauwerk. 1968 erfolgte dessen Abriss. Die phantasievollen Namen Palmbaum für einen reichen Silbererzgang sowie Palmast und Palmzweig für weitere Gänge gehen bereits auf das 16. Jahrhundert zurück.