Blick auf den Mäuseturm

Heute gab es bei extremen Niedrigwasser sogar eine Möglichkeit zu Fuß zum Turm zu gelangen.

Um den Namen des alten Wachturms rankt sich eine Sage. Demnach weigerte sich der Mainzer Erzbischof Hatto II. während einer Hungersnot im 10. Jahrhundert seine Getreidevorräte mit seinen hungernden Untertanen zu teilen. Stattdessen ließ er einige der bettelnden Menschen in einer Scheune einsperren, die daraufhin angezündet wurde. Die Hilferufe kommentierte er nur hämisch mit der Aussage 'Hört ihr, wie die Kornmäuschen schreien?'. In der Nacht jedoch wurde sein Anwesen von einer gewaltigen Mäuseplage heimgesucht. Mit einigen Getreuen flüchtete er daraufhin mit einem Boot bis zum Mäuseturm. In dem einsamen Wachturm wähnte er sich sicher, doch als er die Tür verschlossen hatte, krochen unzählige Mäuse aus den Mauer hervor und fraßen ihn bei lebendigem Leib. Seitdem wird der Turm nur noch Mäuseturm genannt.

Der 24,65 Meter hohe als Zollwachturm Anfang des 14. Jahrhunderts erbaute Mäuseturm erhielt seinen Namen aufgrund einer Sage.Ferdinand Luthmer mutmaßt 1907, der Name leite sich entweder vom Mautturm (althochdeutsch muta = Wegezoll), der Muserie (= Geschütz) oder dem mittelhochdeutschen mûsen (= spähen, lauern) ab.Er wurde während des Dreißigjährigen Krieges und im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 zerstört. 1845 wurde er zur Nutzung als Wahrschau durch die preußische Regierung notdürftig repariert. Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. ließ ihn von 1855 bis 1856 im neugotischen Stil wiederaufbauen. Von 1850 bis 1974 diente er als Signalturm für die Rheinschifffahrt. Die Wahrschau im Mäuseturm regelte den Schiffsverkehr an der Binger Loch genannten Engstelle am Beginn des Rheinengtals. Mit der Verbreiterung der Fahrrinne (Sprengung der Felsen) wurde diese Funktion 1973/74 aufgegeben.Mehr Infos: de.wikipedia.org/wiki/Binger_M%C3%A4useturm