Ehemalige Grenze Saargebiet/Deutsches Reich
Ehemalige Grenze Saargebiet/Deutsches Reich
Wander-Highlight
Dieses Highlight liegt in einem geschützten Gebiet
Achte auf die örtlichen Bestimmungen für: Naturpark Saar-Hunsrück
Ort: Namborn, St. Wendel, Saarland, Deutschland
Hier verlief einst die Grenze zwischen dem Saargebiet und dem Deutschen Reich. Ein Grenzstein markiert die damalige Linie. Heute findest du einen schönen Rastplatz mit einer herrlichen Aussicht.
31. Mai 2020
Altes GrenzlandAuf dem 475 Meter hohen Metzenberggipfel trennen seit Urzeiten die gemeinsamen Grenzlinien der weltlichen und geistlichen Mächte Land und Leute. War es im frühen Mittelalter die Einflussgrenze des alten Hirsteiner Hubengerichts (Hube = Gutsbezirk), so schied die Grenzlinie im ausgehenden Mittelalter das Hirsteiner Hochgericht unter den Herren von Rüdesheim von »Trierscher Obrigkeit zu St.Wendel«. Nachdem die Herzöge von Zweibrücken als Rechtsnachfolger im 16. Jh. mit allen Untertanen (cuius regio, eius religio) zum protestantischen Glauben übertraten, verlief hier die Glaubensgrenze zu Furschweiler im katholischen Erzbistum Trier. Nach dem »Wiener Kongress« 1814 entstand mit gleichem Verlauf eine neue Grenze zwischen dem Fürstentum Birkenfeld im Großherzogtum Oldenburg und dem Fürstentum Lichtenberg im Herzogtum Sachsen-Coburg. Lichtenberg wurde 1834 preußischer Kreis St. Wendel. Auf der anderen Seite wechselte Hirstein nach dem 1.Weltkrieg in die »Provinz« Birkenfeld im oldenburgischen Freistaat. Der »Versailler Vertrag« nach dem 1. Weltkrieg teilte 1920 bis 1935 das »Saargebiet« vom »Deutschen Reich« ab und stellte es unter Völkerbundsmandat. Auch diese Grenze folgte der alten Linie über den Metzenbergkamm. Bis 1946 noch Grenze der Landkreise Birkenfeld und St.Wendel, bleibt heute nur noch die Banngrenze zwischen Hirstein und Furschweiler übrig. Zu Füßen der Tafel steht ein kleiner Vermessungsstein mit gerundetem Kopf der ersten systematischen, metrischen Vermessung des Landes durch die Franzosen (ca. 1805-1814). Daneben erhebt sich der große Grenzstein 65D von 1920 mit dem eingeschlagenen »S« für Saargebiet und »D« für Deutsches Reich und der Grenzlinienführung auf dem Kopf. Die Nummer »65« bezeichnet den Grenzabschnitt und das »D« einen Hauptgrenzstein im Bereich zum oldenburgischen Landesteil Birkenfeld. „Eine Zahl statt des »D« bedeutet einen Untergrenzstein. Ältere historische Steine wurden manchmal mitverwandt. Einen Stein mit Hoheitssymbolen aus der Kurtrierer- und Pfalz-Zweibrücker-Zeit von 1731 gilt es zu entdecken. Quelle: Text Infotafel
18. Oktober 2021
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