Grüneburgpark mit Blick auf die Wiesen

Die «Grüne Burg», der der Grüneburgpark seinen Namen verdankt, existiert heute nicht mehr.
Der Frankfurter Bankier Peter Heinrich von Bethmann-Metzler hatte im Jahr 1789 ein Gelände erworben, damals vor den Toren der Stadt, und dem darauf bereits bestehenden Anwesen den neuen Namen gegeben. Nachbarn waren andere Frankfurter Patrizierfamilien, darunter die Familie Goethe. Rund 50 Jahre später erwarb der Bankier Amschel Mayer von Rothschild den mittlerweile als «Schloss Grüneburg» bekannten Wohnsitz. 1844/45 dann wurde westlich der vorhandenen Gebäude ein neues Anwesen errichtet, nach französischem Vorbild: das «Neue Palais an der Grünen Burg». Ende der 1870er Jahre ging das Grundstück in den Besitz der Familie Wilhelm Carl von Rothschilds über, die den Landschaftsarchitekten Heinrich Siesmayer damit beauftragte, den Park im Stil englischer Landschaftsgärten neu zu gestalten.
Unter der NS-Diktatur wurden das Anwesen und der Park 1935 durch den nationalsozialistischen Magistrat zwangsenteignet. Die Familie Goldschmidt-Rothschild emigrierte 1938 in die Schweiz, wo Albert von Goldschmidt-Rothschild 1941 Suizid beging. Bei Luftangriffen 1944 wurden die Gebäude der «Grünen Burg» fast völlig zerstört, die Überreste trug die Stadt Frankfurt 1952 endgültig ab. Der durch Bethmann-Metzler geprägte Name «Grüneburg» blieb.
Eine 1968 am ehemaligen Standort des Neuen Palais aufgestellte Gedenkstele aus Cabala-Holz des Bildhauers Hans Steinbrenner erinnert mit einer Inschrift an die Geschichte des Ortes. Seit 2007 gibt es zusätzlich eine auf einem niedrigen Sockel befestigte Gedenkplatte des Künstlers Clemens M. Strugalla.

Der Park zwischen dem Palmengarten und dem Botanischen Garten der Universität, angelegt auf dem Landsitz der Familie Rothschild im Stil eines englischen Landschaftsgarten, lädt mit seinen weiten Wiesen mit den eingestreuten Baum- und Buschgruppen und seinen geschwungenen Wegen zum Radeln, Flanieren oder Joggen ein. Für das leibliche Wohl sorgt in den Sommermonaten das Park-Café im achteckigen klassizistischen Schönhof-Pavillon.

Vermutlich einer der schönsten Parks in Frankfurt (vom Niddaufer mal abgesehen). Herrlich für das Picknick auf der Tour.