Pfannenstein ("Forster Pfann")

An diesem Naturdenkmal können kleine und große Entdecker einiges entschlüsseln. Mit Hilfe eines Hobby-Grenzstein-Experten habe ich hier eine Auflistung gemacht:Dieser Grenzstein ist ein Dreimärker, d. h. hier treffen sich die Grenzen von drei Besitzern (= die Gemeinden Wachenheim, Deidesheim und Forst).Rautenmuster (rechts oben): Wappen der Kurpfalz, das zu Wachenheim gehört. (Wachenheim hat diesen Wald jedoch erst nach der Französischen Revolution besessen; es gehörte früher zum kurpfälzischen Kameralwald.)Kreuz OHNE einen Balken am unteren Ende: Forster Grenzzeichen;
Kreuz mit einem kleinen Balken am unteren Ende: Deidesheimer GrenzzeichenPfannenstiel (links oben): Davon hat der Stein seinen Namen. Der Waldbezirk hat den Namen "Pfannenstich". Fußabdrücke bedeuten so viel wie: "Bis hierher bin ich gegangen, hier habe ich gestanden, bis hierher geht mein Recht."Jahreszahl 1488 in römischen Ziffern: Man kann jedoch nur die Ziffer "1487" erkennen, da die letzte römische Ziffer (I = 1) beschädigt wurde. Bei einem Grenzumgang aus dem Jahr 1747 ist die Jahreszahl "1488" jedoch noch vorhanden (eine entsprechende Beschreibung der Deidesheimer Grenze von 1747 ist in der Landesbibliothek in Speyer zu finden).Jahreszahl 1789 (unten in der Mitte): steht für das Jahr der Französischen Revolution; dabei befinden sich noch zwei Abkürzungen: BMHH = Bürgermeister Heinrich Häusling (Deidesheimer Bürgermeister); Jacob Klug= ebenfalls aus DeidesheimJahreszahl 1784 (zweite Zahl von unten rechts) in römischen ZiffernJahreszahl 1818 (ganz unten rechts) ebenfalls in römischen Ziffern. Jedoch kann man hier normalerweise nur die römische Zahl "1810" erkennen, denn die fehlende Ziffernfolge "VIII" (= 8) liegt etwas tiefer rechts unten im Eck. Wenn man also den Stein an dieser Stelle gründlich von Laub und Sand reinigt, erscheint die komplette Ziffernfolge zum Jahr "1818"!Kleiner Kreis (links vom Kurpfalz-Wappen): Dieser Buchstabe "O" ist die (ganz alte) fortlaufende Nummerierung der Bodenfelsen. – Ab den 1820er Jahren, als die Pfalz zu Bayern kam, wurden diese Buchstaben durch Zahlen ersetzt. So wurde aus "O" dann "202" (hier zu sehen als "Z0Z"). Der Einfachheit halber hat man statt der "2" ein "Z" in den Stein eingeritzt (kommt auch an anderen Stellen vor). - Auch heute noch wird dieser Fels als "Loogfels Nr. 202" in der Kulturdenkmalliste des Landes RLP geführt.

Ein Forst Grenzstein zwischen Deidesheim und Wachenheim.

Es gibt so viel zu entdecken. Dieser Pfannenstein liegt direkt neben dem Hauptweg und ist somit gut sichtbar. Er markiert die Gemarkungsgrenzen.