Waldkapelle "Maria Wegweiserin"

An der Nordseite des Teutoburger Waldes bietet der teilweise schmale Pfad reizvolle Ausblicke ins Tal.

Die Waldkapelle Maria Wegweiserin wurde 1934/35 von der Brochterbecker Bevölkerung erbaut. Am 15. 12.1934 wurde der Grundstein gelegt. Die Einweihung fand an Maria Himmelfahrt 1935 statt.

Holthausen, das ist eine kleine Bauernschaft, die zu Brochterbeck gehört. Dieser Ort
ist nicht nur sehr idyllisch, sondern auch in besonderer Weise fromm, denn hier liegt
die Waldkapelle Holthausen. Den Grundstein dieser Kapelle legte Kaplan Plietker,
der dort von 1929 bis 1934 wirkte.
Er stand der „Apostolischen Bewegung“ von Schönstatt nahe, die die Marienver-
ehrung mit dem Anspruch verbindet, als Christ Verantwortung zu übernehmen und
die Welt möglichst christlich zu prägen. Diese Bewegung sollte der oft verstaubt
wirkenden Kirche ein modernes Gesicht geben und auch die Jugend begeistern.
Kaplan Plietker war es wichtig, die Jugendlichen, entgegen der Überzeugung des
Nationalsozialismus im Dritten Reich, möglichst eng an die Kirche zu binden.
Dass der Kaplan mit seinem Ansinnen nicht wenig erfolgreich war, zeigt sich allein
schon an der Existenz der Waldkapelle, die von Jugendlichen und von Handwerkern
der Kolpingfamilie 1934/35 erbaut wurde. Sogar eine Ölraffinerie konnte 1943
noch erbaut und in Betrieb genommen werden.
Es wird vermutet, dass die Verehrung Unglück im Krieg von Holthausen ferngehalten
hat. Auch jetzt noch findet u.a. jedes Jahr eine Bezirksmaiandacht durch die Kol-
pingfamilie Brochterbeck (Bezirk Ibbenbüren) in der Waldkapelle statt.