Seen im Torfmoor

Was oftmals als See im Venn tituliert wird, sind oftmals z.B. Palsas.
Die Palsen oder Pingos im Hohen Venn entstanden vor ca. 10.000 bis 11.000 Jahren am Ende der letzten Eiszeit. Als in den kalten Wintern der Eiszeit der Boden bis in tiefe Schichten gefror, dehnte sich der nasse Boden aus und es entwickelten sich Frosthügel. Im Lauf der Jahre wuchsen diese Hügel an und das Bodenmaterial, das sich obenauf befand, rutschte zur Seite der Hügel hin ab und bildete im Lauf der Zeit einen ringförmigen Wall um den Frosthügel. Mit dem Ende der Eiszeit schmolz das Eis, der Frosthügel sackte ab und der Wall blieb erhalten. Das Wasser in der Mitte nennt man Moorkolk oder auch Moorauge.
Quelle: euregio-im-bild.de/fotos/palsen-im-brackvenn-bei-m-tzenich.html

Der Torf, den man überall im Hoch- und Niedermoorbereich vorfindet, ist das Ergebnis eines Prozesses der unvollständigen Zersetzung. Gewöhnlich werden abgestorbene Pflanzen nach und nach von Kleintieren (wie Regenwürmer), sowie Bakterien und Pilzen zersetzt. Dieser Prozess gilt für durchlässige Böden. Auf undurchlässigen sauren Böden, die nicht viele Bakterien enthalten und unter feuchten Klimaverhältnissen, werden Pflanzen wie das Torfmoos nur teilweise zersetzt. Ihr Überlagern bildet die Torfschicht. Diese Torfschicht kann an gewissen Stellen hier im Brackvenn bis zu 7 m betragen. 1 mm Torfschicht benötigt 1 Jahr zur Entstehung. Wir reden also bei einer Torfschicht von beispielsweise 7 m, von einer Zeitspanne von 7.000 Jahren.

An dieser Stelle befindet ein größerer Moorsee, der insbesondere bei Nebel ein schönes Fotomotiv abgibt. Darüber wird dieser Moorsee regelmäßig von Wasservögeln wie z.B. Wildenten aufgesucht. Wenn wenig Leute auf den Stegen unterwegs sind und man sich still dem/den Seen nähert, besteht die hohe Wahrscheinlichkeit groß, dass die Tiere nicht aufgeschreckt und verscheucht werden.