Strecke 46 – Die vergessene Autobahn

In den Wäldern und Tälern zwischen Gemünden am Main und Bad Brückenau liegt ein Stück europäische Verkehrsgeschichte versteckt: Hier sollte die knapp 70 km lange "Strecke 46“ zwischen Fulda und Würzburg entstehen. Als Vorläufer der heutigen Rhönautobahn A 7 hatte sie als Nord-Süd-Verbindung schon zu Beginn des Autobahnbaus eine herausragende Funktion.
Quelle: strecke46.de

Interessante Beschreibung der hier im dritten Reich bereits in Bau befindlichen Autobahn. Und nur vor Ort bekommt man einen Eindruck davon, wie gut es für die Gegend war, dass der Bau nach 1945 nicht wieder aufgenommen wurde.

Bei Schonderfeld geben Infotafeln am Saaleradweg Auskunft über eine «vergessene Autobahn». Als sogenannte «Strecke 46» sollte zur Zeit der Nazi-Diktatur ein knapp 70 km langes Autobahnteilstück zwischen Fulda und Würzburg errichtet werden. Mit Bauarbeiten wurde 1937 begonnen, doch der Beginn des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1939 bedeutete das Ende des Projekts. Entlang der geplanten Strecke finden sich bis heute zahlreiche unvollendete Brückenbauwerke sowie Fragmente der trassierten Autobahn.
Über die harten Arbeitsbedingungen auf den Baustellen berichtet der Verkehrsforscher Dieter Stockmann: „Der Mutterboden wurde mühsam von Hunderten von Arbeitern mit Hacken und Schaufeln gelöst, mit Schubkarren abgefahren und seitlich außerhalb des Baubereich in Mieten aufgesetzt. Die (...) Arbeiter wurden im Akkord entlohnt: Pro Kubikmeter aufgesetztem Mutterboden wurde (...) eine Reichsmark bezahlt.“ (Dieter Stockmann, Strecke 46. Die vergessene Autobahn, 2017)
Mehr Informationen: Landratsamt Main-Spessart <mspftp.recon-cms.de/strecke46/index.html>