Saintes-Maries de la mèr Camargue

Die nahe der Mündung der Petit-Rhône erbaute Kirche Saintes Maries de la Mer hatte eine wichtige strategische Position. Zur Zeit seiner Erbauung im 9. und 12. Jahrhundert stellten die Piraten an der Küste eine Bedrohung dar und man musste sich gegen Invasionen verteidigen. Die Kirche dominiert das Dorf und ist 10 km landeinwärts sichtbar. Es handelt sich um eine echte Festung, die aus einem einzigen, geraden Kirchenschiff besteht, ohne Verzierungen und 15 Meter hoch ist. Das Dach ist von einem Wehrgang mit Zinnen umgeben.
Der Chor und die Apsis werden von einem halbkreisförmigen Kerker überragt, der den alten Wachstubenraum, die „obere Kapelle“, enthält. Die Wände der Kirche waren mit Schießscharten durchbohrt. Während einer Belagerung diente es der Bevölkerung auch als Zufluchtsort und es gibt sogar eine Süßwasserquelle. Heute steht die Sara-Statue, ein wesentlicher Bestandteil und Erbe der Zigeuner, in der Krypta rechts vom Altar. Beachten Sie auch, dass die Kirche auch einen heidnischen Altar aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. enthält. Vom Dach (kann besichtigt werden) hat man einen schönen Ausblick auf die Umgebung.

Wer die Stufen zur Krypta hinuntergehen und eine Kerze anzünden möchte, sollte den Kopf einziehen - der Eingang ist nicht so hoch wie er scheint 😉

Schönes Kirchlein - als Highlight können alle trittsicheren und schwindelfreien Besucher auf das Dach steigen und von dort oben die herrliche Aussicht genießen.