Lichtloch Erbstollen

Die Erbstollen sind die Drainage der Bergwerke. Sie wurden von den tiefsten Punkten des Geländes zur Lagerstätte hin aufgefahren (hergestellt). Bestimmte vorher die natürliche Grundwasserhöhe die Kohlenvorräte, waren nun alle Kohlen oberhalb des Erbstollens gewinnbar. Unvorstellbar mühsam war die Herstellung eines solchen Erbstollens. Zwar wurden die harten Gesteinsschichten seit etwa Mitte des 18. Jahrhunderts mit Schwarzpulver gesprengt, aber der Vortrieb war Handarbeit: Er erfolgte mit Setzeisen, Hacken, Bohrern und Hämmern, ,,Schlägel und Eisen“. Als Beleuchtung diente eine Öllampe, ein
„Frosch“.Die Tagesleistung eines Mannes betrug etwa drei bis sechs Zentimeter Strecke. Nach ca. 300 Metern musste zur Wetterführung (Luftzufuhr) und zum Abfördern des Haufwerks (der losen Steine) ein Lichtloch hergestellt werden. Solch ein Lichtloch haben wir hier vor uns. 1773 wurde dem Sprockhöveler Großgewerken Johann Matthias Spennemann genannt Diefhaus als Vertreter der „Sieper und Mühler Gruben“ das Recht an diesem Erbstollen verliehen und die Bergleute begannen, von zwei Stellen aus gleichzeitig zu arbeiten. 1840/41, nach ca. 3,8 km Länge, waren die Gruben Sieper und Mühler, Buschbank und Glückauf gelöst und konnten somit die tieferen Vorräte abbauen. Der höher liegende Kreßsieper Erbstollen wurde dadurch „enterbt“.Am 13. Juli 1784 befuhr (besichtigte) Oberbergrat Freiherr vom Stein, der spätere preußische Staatsminister und Reformer, das Bergwerk und äußerte sich sehr lobend über die vorausschauende Planung dieses Stollens.Quelle: sprockhoevel.de/fileadmin/user_upload/pdf/Stadtleitbild/Wanderwege/Herzkaemper-Mulde-Weg.pdf