Limes Sechseckturm

Der Sechseckturm von Gleichen wurde bei Ausgrabungen entdeckt. Der Standort des Turms mit seiner Fernsicht über die Hohenloher Ebene lässt vermuten, dass er für die römischen Vermesser - entlang der 550 km langen Grenzlinie, die den Rhein mit der Donau verband - ein wichtiger Punkt war. Denn von hier aus wurde die optische Vermessung der fast 80 km langen schnurgerade verlaufenden Strecke zwischen Walldürn und Haghof bei Welzheim vorgenommen. Wall und Graben sind in diesem Bereich über eine beachtliche Distanz noch sehr gut erhalten. Jedoch ist der Verlauf des Limes vom Sechseckturm Gleichen durch das Pfedelbacher Tal nach Öhringen nur noch auf Karten und nach Hinweisen vor Ort ersichtlich.

Der Wachposten 9/51 gehört zu den ungewöhnlichsten am gesamten Limes. Es handelt sich um einen sechseckigen Bau, was nur selten vorkommt. Die Dicke der Mauern spricht zudem dafür, dass der Turm außergewöhnlich hoch war. Südlich des Turms weicht der Limes von seiner geraden Linie ab, um einen steilen Geländeabfall zu umgehen. Dies ist die einzige Abweichung auf der ansonsten schnurgeraden Strecke.Der Turm muss eine besondere Rolle bei der Vermessung des insgesamt über rund 80 km gerade verlaufenden Limesabschnitts zwischen dem Haghof südlich von Welzheim und Walldürn gespielt haben. Er liegt ungefähr in der Mitte der Strecke, so dass gleichzeitig nach Norden und nach Süden gearbeitet werden konnte. Als Ausgangspunkt für die Vermessung diente entweder der Turm selbst oder aber ein Holzgerüst, das vor Errichtung des Turms hier gestanden hat.Vom obersten Turmgeschoss aus war in jedem Fall das Gelände bis dicht an den etwa 120m tiefer liegenden Hangfuß einsehbar. Bei klarer Sicht reichte der Blick nach Norden noch weit über die Hohenloher Ebene hinaus bis zum rund 45 km entfernten Kleinkastell Hönehaus. Auch nach Süden ließ sich ein Großteil der Hochfläche in Richtung Mainhardt überblicken.

Da geht es gleich weiter mit Kultur. Auch hier danke an Freischneider für die Infos.