Wander-Highlight
Bronzeplastik der Münchner Bildhauerin Marlene Neubauer-Woerner, welche früher am Orleansplatz stand.
21. August 2019
Daphne ist eine in der Kunst häufig behandelte Figur aus der griechischen Mythologie: die junge Frau, die sich nicht für Männer interessiert, sie abweist, für sich bleiben möchte. Als Apollon (der Gott der Künste) ihr nachstellt, rettet sie die (Ur-)Göttin Gaia, in dem sie Daphne in einen Lorbeerbaum verwandelt. Apoll blieb nichts, als einen Lorbeerzweig zu brechen, den er seitdem immer bei sich trug. So die sehr knappe Form des Mythos. Er schließt viele Aspekte ein, die in der Kunst immer wieder verhandelt werden: den männlichen Blick, die weibliche Autonomie, Begehren, Verlust, Trauer usw. Besonders an dieser Version der Daphne von Marlene Neubauer-Woerner erscheint mir, dass sie von einer Künstlerin stammt, die aus einem ziemlich katholischen Milieu kommt und die sich immer wieder mit dieser Figur auseinandergesetzt hat.
Die Situierung in der Grünanlage ist interessant und durchaus gelungen (erscheint mir besser als der ursprüngliche Brunnen am Orléansplatz): Sie steht im Schatten von Bäumen, mit dem Rücken zu einer großen Wiese, so dass die Figur, betrachtet man sie von vorne, fast immer scherenschnittartig erscheint vor dem hellen Hintergrund (als weigere sie sich, fotografiert zu werden). Das niedrige Geäst der Hainbuchen umspielt den Kopf der Daphne, der sich bereits zu Laubwerk verwandelt hat. Von der Wiese aus gesehen, sieht man ihren Rücken, als würde sie gerade zwischen die Bäume hineinschreiten.
26. August 2021
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