Ich habe Marokko schon mehr als zehn Mal besucht und bin jedes Mal fasziniert von diesem Land mit seiner absolut unglaublichen Vielfalt an Landschaften und Kulturen. Als Reiseziel ist es exotisch und gleichzeitig sehr nah an Europa. Die Möglichkeiten für Outdoor-Sportler sind unendlich. Ganz oben auf meiner Liste stehen die einsamen Straßen, die in das Atlasgebirge führen.

Mit dem Bau größerer Straßen und Autobahnen in Marokko wurden in der Vergangenheit einige schwer zugängliche Straßen aufgegeben. Zu diesen alten Wegen gehört eine unglaubliche Straße, die zum Tizi n'Test-Pass im Atlas führt. Die ehemalige Hauptstraße in den Süden Marokkos ist atemberaubend. Diese Collection nimmt dich mit von der weitgehend unbekannten Wüste Agafay vor den Toren Marrakeschs durch die grünen Landschaften der Region Ouirgane und das von alten Kasbahs gesäumte Tal des N'fis zum Tizi n’Test-Pass. Dieser unvergleichliche Aussichtspunkt thront über der riesigen, heißen Souss-Ebene. Die anschließende Abfahrt bringt dich in die Stadt Taroudant, die auch als Klein-Marrakesch bekannt ist. Auf dem zweiten Teil dieser Reise erkundest du dann die kleinen Straßen an der wilden Küste zwischen Agadir und Essaouira.

Diese Route vereint das Atlasgebirge, das ländliche Marokko und die schönen Strände der Atlantikküste zu einem einzigen, großen Abenteuer. Die 660 Kilometer und acht Etappen geben dir ausreichend Möglichkeiten, dieses vielfältige Land zu erkunden.

Die Route kannst du in einer guten Woche fahren, aber ich empfehle dir, mindestens zehn Tage Urlaub für diese Reise einzuplanen. Dann hast du Zeit für weitere Erkundungen sowie ein bisschen Ruhe und damit die Möglichkeit, Marokko besser verstehen zu lernen.

Die verkehrsarmen Straßen dieser Route beeindrucken dich nicht nur mit atemberaubenden Landschaften, sondern ermöglichen dir auch eine Zeitreise in die Vergangenheit. Das Leben in Marokko ist nämlich sehr kontrastreich: Die Bewohner der Städte sind relativ reich und modern, während in den Bergen eine arme, aber autonome Bevölkerung lebt.

Die Straßen in Marokko können gefährlich sein, da sich die Einheimischen kaum an die Verkehrsregeln halten. Daher ist es wichtig, vor allem in den Städten besonders aufmerksam zu sein. Ich habe mich deshalb sehr bemüht, überwiegend Straßen ohne oder mit sehr wenig Verkehr zu benutzen, um dir diese Unannehmlichkeiten so weit wie möglich zu ersparen.

Diese Route eignet sich sowohl für Radurlauber als auch für Gravelbiker und Bikepacker. Asphalt und unbefestigte Straßen wechseln sich ab. Am besten bringst du schon Erfahrung aus anderen Bergregionen mit, da du einen Pass mit über 2.000 Meter Höhe überquerst.

Die besten Jahreszeiten für diese Reise sind der Frühling, der Herbst und der Winter. Den Sommer solltest du auf jeden Fall meiden, da es in der Souss-Ebene und in der Agafay-Wüste dann einfach zu heiß ist. Unterwegs Lebensmittel, Wasser und Unterkünfte zu finden ist kein Problem. Es gibt überall Supermärkte ebenso wie Märkte unter freiem Himmel. Die Mahlzeiten sind üppig, stärkend, vielfältig, hochwertig und günstig. Oft findest du am Wegesrand kleine Restaurants im Freien. Mir gefallen besonders die, in denen alle an einem Tisch sitzen. Es gibt nichts Besseres, um Einheimische zu treffen und Marokko lieben zu lernen.

Zum Startpunkt in Marrakesch kannst du auf verschiedene Weise reisen: Mit dem Bus oder dem Auto von Spanien oder mit einem Flugzeug zum internationalen Flughafen.