Die Elsässer Weinstraße ist eine legendäre Route und die älteste ihrer Art in Frankreich. Parallel dazu verläuft auch ein Radweg, der sich auf fast 200 Kilometern durch die Weinberge und die Vogesen schlängelt. Hier erwarten dich 70 Weindörfer, die in einer Postkartenlandschaft liegen: Burgruinen, romanische Klöster, Fachwerkhäuser ...

Die Route führt über alte Bahnstrecken, Teile einer historischen Römerstraße sowie über zahlreiche Wege zwischen den Weinbergen. Im September ist die Weinlese ein Höhepunkt für die ganze Region. Dann brummen die Traktoren, die die Ernte transportieren, durch die Straßen. Unterwegs triffst du Winzer, probierst ihre Weine und schlenderst durch die Gassen der mittelalterlichen Altstädte.

Die offizielle Route der Véloroute du Vignoble beginnt in Molsheim nordwestlich von Straßburg und endet in Thann westlich von Mulhouse. Ich schlage dir eine Variante vor, die die beiden großen Städte direkt miteinander verbindet. Start und Ziel liegen an den Bahnhöfen, sodass du gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an- und abreisen kannst.

Ich habe die Strecke in vier Etappen von jeweils etwa 50 Kilometer Länge unterteilt. So hast du genügend Zeit, die Städte und Dörfer auf dem Weg zu erkunden. Denn neben den wunderschönen Radwegen mitten in den Weinbergen gibt es unterwegs viel zu sehen: Rosheim und seine romanische Kirche, Obernai und sein beeindruckender Kapellturm, Barr und sein Renaissance-Rathaus, Dambach-la-Ville und seine Stadtmauer, Turckheim, wo du in den warmen Monaten des Jahres den Nachtwächter rufen hörst, und nicht zu vergessen Colmar, die Hauptstadt der elsässischen Weine, und das märchenhafte Eguisheim.

Auf dem gesamten Weg ist es einfach, Unterkünfte und Verpflegung zu finden. In der belebten Sommersaison ist es ratsam, zu reservieren. Du kannst den Weg das ganze Jahr über fahren, aber ich empfehle dir, zwischen April und Oktober zu starten, um das schönere Wetter zu genießen. Denk bei der Planung daran, dass es während der Weinlesezeit Mitte September sehr voll werden kann.