„Welcome to New Mexico – The Land of Enchantment“ (Willkommen in New Mexico – Land der Verzauberung): Mit dieser Begrüßung heißt dich der Flughafen von Albuquerque in New Mexico willkommen.

Der Südwesten der USA ist einfach wunderbar. Es sind keine leeren Worte, wenn ich dir sage, dass dich eine Radreise durch diese Region begeistern wird. Die Route führt dich durch ein Land mit unglaublichen archäologischen Sehenswürdigkeiten. Als ich zum ersten Mal in diese Region kam, war ich verblüfft, dass es so viele uralte historische Stätten gibt. Die verschiedenen Kulturen, die Archäologen als Anasazi, Mogollon und Salado bezeichnen, werden auf das 2. bis 15. Jahrhundert datiert. Sie haben viele Gemeinsamkeiten: wunderschöne Petroglyphen, Städte und Dörfer, die im Schutz monumentaler und oft schwer zugänglicher Felswände stehen, Maisanbau, Töpferwaren und Werkzeuge aus Feuerstein. Wenn du dich für vergangene Kulturen interessierst, kannst du hier einen faszinierenden Blick in die Geschichte werfen. Diese Route führt dich an den wichtigsten Stätten dieser Kulturen vorbei: Bandelier, Chaco Canyon, Canyon de Chelly, Pueblo Pintado und Tonto.

Die Landschaften, die dich erwarten, sind ebenso grandios. Die Route beginnt im Stadtzentrum von Albuquerque, der größten Stadt New Mexicos. Nach 14 Etappen und etwa 1.400 Kilometern endet sie im Süden Arizonas in der Millionenstadt Phoenix. Zunächst machst du dich auf den Weg nach Santa Fe, Hauptstadt des Bundesstaates New Mexico, und fährst dann zum riesigen Valles Caldera, einem Krater in der Nähe von Los Alamos. Durch hochgelegene Wälder und vorbei an der Ortschaft Cuba führen dich endlos lange, gerade Wege durch das Gebiet der Navajo, die sich selbst Diné nennen. Hinter den Ruinen im Chaco Canyon und dem atemberaubenden Canyon de Chelly geht es weiter zum Petrified Forest, einem versteinerten Wald in der Nähe der Stadt Holbrook. Anschließend wird es am Bergzug Mogollon Rim in der Nähe der Stadt Payson wieder bergiger. Wenn du dich dem Tonto National Forest näherst, tauchen die ersten Saguaro-Kakteen auf. Dort genießt du noch einmal die wunderschöne Natur, bevor du in die tiefer gelegenen Gebiete um Phoenix hinabfährst.

Diese wunderbare Route richtet sich an Radfahrerinnen und Radfahrer, die schon Erfahrung mit Bikepacking haben. Die Etappen sind lang und führen über unbefestigte Straßen. Deshalb ist ein Gravelbike das Gefährt der Wahl und das Gepäck sollte möglichst leicht sein.

Du bist oft relativ weit oben unterwegs. Deshalb ist es je nach Jahreszeit vielleicht nicht sehr heiß, die Gegend ist aber trotzdem sehr trocken und du musst gut auf deine Wasservorräte achten. Manche Tage sind sehr lang und bieten nur wenige Möglichkeiten, deine Flaschen aufzufüllen. Die Route ist zu jeder Jahreszeit befahrbar, aber im Winter kann es viel Schnee geben und der Sommer kann mit starker Sonne und wenig Schatten nicht ungefährlich sein. Deshalb sind der Frühling und der Herbst die besten Reisezeiten.

Ein wichtiges Detail: Wenn es schneit oder heftig regnet, werden die unbefestigten Straßen schnell unpassierbar. Das kommt allerdings selten vor. Falls es aber doch passiert, musst du warten, bis die Wege wieder trocken sind, bevor du weiterfahren kannst.

Ich habe die Route mit Übernachtungen im Zelt geplant. Jede Etappe endet an einem Campingplatz, der wunderschön liegt. So wirst du jeden Morgen von einem grandiosen Panorama begrüßt. Du hast aber auch öfter mal die Möglichkeit, in einem Hotel zu schlafen.

Auf den Abschnitten, auf denen die Städte weit auseinanderliegen, ist es nicht ganz einfach, sich mit Lebensmitteln zu versorgen. Dann sind Tankstellen ein guter Anlaufpunkt. Dort gibt es immer eine Lebensmittelabteilung, fast wie ein kleiner Supermarkt.

Meine Tipps: Da du einen großen Teil des Navajo-Gebiets durchquerst, ist es gut, sich ein paar Wörter ihrer Sprache anzueignen. Es ist eine sehr schöne, aber außerordentlich komplexe Sprache. Hallo heißt „yáʼátʼééh“ (ausgesprochen wie „ya-até“), danke „ahéheeʼ“ (ausgesprochen „akché-é“), und auf Wiedersehen „hágoónee'“ (ausgesprochen „chadgoné“). Lass dich von den Einheimischen beobachten und komm ihren Häusern nicht zu nahe, wenn dich niemand dazu aufgefordert hat. Die Diné sind traditionell ein Volk von Landwirten und Viehzüchtern. Sie haben viele Hunde, die ihre Schafe hüten.

Das Flugzeug ist die einfachst Art der Anreise. Du landest in Albuquerque und fliegst von Phoenix wieder ab.

Ich wünsche dir eine bezaubernde Reise.