Sicher hast du schon einmal eine Reihe kleiner Ameisen dabei beobachtet, wie sie versuchen, einen für ihre Verhältnisse riesigen Brotkrümel von A nach B zu tragen. Auf dieser Route durch den Nationalpark Ordesa y Monte Perdido kann es sein, dass du dich unter den wachsamen Augen der Berge fühlst wie eine solche Ameise: Mit einem großen und schweren Rucksack auf dem Rücken folgst du den Bergpfaden. Dabei kann man sich schon mal unglaublich klein und unbedeutend fühlen. Gerade an einem Ort der Extreme wie diesem, einem Schauplatz von großen Geschichten und Legenden.

Einst trotzten hier die Hirten eisigen Temperaturen und steilen Hängen, um Gletschertäler zu durchqueren. Auf unbefestigten Wegen versuchten sie, das Überleben ihres Viehs zu sichern. Hier durchbrach Roland, der Neffe Karls des Großen, mit seinem Schwert eine Steinmauer, um Frankreich ein letztes Mal vor seinem Tod zu sehen. Später strömten die Romantiker auf der Suche nach Wildnis und Einsamkeit hierher. Heute ist der Nationalpark ein beliebtes Ziel für Naturliebhaber, die jedes Jahr auf der Suche nach Adrenalin und traumhaften Panoramen kommen.

Diese dreitägige Wanderung richtet sich an Wanderer mit Bergerfahrung, die an steile Hänge gewöhnt sind. Die Pfade, wenn auch manchmal sehr schmal, sind allerdings nicht schwierig. Das ist auch gut so, denn du hast vermutlich einiges an Gepäck auf dem Rücken. Trekkingstöcke können dabei helfen, es den Berg hinaufzutragen.

Wenn du in den Berghütten schlafen möchtest, musst du rechtzeitig reservieren, vor allem im Sommer. Andernfalls kannst du in der Nähe der Hütten zelten.

Der beste Zeitraum für diese Wanderung ist zwischen Frühling und Herbst, vor dem ersten Schnee. Im Besucherzentrum des Nationalparks in Torla kannst du dich über den aktuellen Zustand der Wege erkundigen.

Auch ein Blick auf die Wettervorhersage ist wichtig, denn das Wetter im Hochgebirge ist sehr wechselhaft und im Sommer kommt es häufig zu Gewittern. Plane außerdem deine Mahlzeiten, nimm viel Wasser mit und schütze dich vor der Sonne. Über der Baumgrenze findest du nämlich nur wenig Schatten.

Die Zufahrt zum Parkplatz Pradera de Ordesa ist über die Osterwoche, im Sommer von Juni bis September und während des langen Wochenendes der Fiestas del Pilar im Herbst nicht möglich. Dann kommst du mit dem Bus von Torla oder zu Fuß etwa sieben Kilometer auf dem historischen Camino de Turieto zum Startpunkt. Bustickets bekommst du im Besucherzentrum, wo du auch kostenlos parken kannst.

Das Wichtigste an dieser Wanderung ist, dass sie Spaß macht. Pass sie also gerne mithilfe der kompletten Route unten an deine Wünsche an.