Sie wird nicht umsonst „Isla Bonita“ (schöne Insel) genannt. Das weiß jeder, der schon einmal dort war. Mit ihren vulkanischen Landschaften, ihren Lorbeerwäldern, ihren Wolkenmeeren, die sich über die Berge ergießen, und ihrem Sternenhimmel ist La Palma ein Paradies. Die Kanareninsel ist übersät mit Wanderwegen, auf denen sich die Insel hervorragend zu Fuß erkunden lässt, und der GR 131, auch bekannt als „El Bastón“, gehört zur Crème de la Crème. Dieser Fernwanderweg ist nicht ganz einfach, aber er lohnt sich auf jeden Fall.

Ich habe diese Collection in vier Etappen unterteilt, die es in sich haben. Die erste und zweite Etappe sind zwar die kürzeren, aber lass dich nicht täuschen: Auf dich warten viele Höhenmeter. Die Tour beginnt am Hafen von Tazacorte, also auf einer Höhe mit dem Meeresspiegel, und führt über die höchsten Erhebungen der Insel bis zu ihrem höchsten Gipfel, dem Roque de los Muchachos (2.426 Meter).

Die zweite Etappe ist besonders spektakulär. Du erklimmst den Kamm rund um die Caldera de Taburiente, einen Krater, der als Nationalpark geschützt ist, und genießt dabei spektakuläre Ausblicke: das Wolkenmeer, die kuriosen Gebäude des Observatoriums und mit etwas Glück kannst du in der Ferne sogar einen Blick auf den Teide erhaschen. Der höchste Berg auf Teneriffa ist mit seinen 3.715 Metern auch der höchste Berg auf dem Staatsgebiet Spaniens.

Die letzte Etappe, die wie die dritte sehr lang ist, ist technisch die einfachste der vier Etappen und führt durch eine Landschaft, die außerirdisch scheint. Vom Refugio del Pilar wanderst du durch Pinienwälder und dann durch Felder aus erstarrter Lava. Dein Ziel erreichst du am wunderschönen Leuchtturm von Fuencaliente, der sich imposant über das Meer und die Salinen erhebt.

Um zum Ausgangspunkt der Route, dem Hafen von Tazacorte, zu gelangen, hast du mehrere Möglichkeiten: Auto, Taxi und Bus. Von der Inselhauptstadt Santa Cruz de La Palma kannst du den Bus 300 nehmen. Mit einem Umstieg dauert die Fahrt etwa eineinhalb Stunden. Vom Ende des GR 131 am Leuchtturm von Fuencaliente nimmst du die Buslinie 23 nach Fuencaliente und dann die Linie 200 nach Santa Cruz de La Palma.

Der Fernwanderweg GR 131 ist anstrengend und erfordert deshalb eine gute Kondition. Du kannst die Route in der von mir vorgeschlagenen Richtung gehen oder andersherum. Nachts darfst du biwakieren oder ein Zelt aufschlagen, solange du dich an die Zeit zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang hältst. Zehn Tage im Voraus musst du eine Genehmigung bei der Consejería de Medio Ambiente del Cabildo de La Palma beantragen und dabei die geplante Route und die Plätze, wo du campen möchtest, angeben. Weitere Informationen findest du hier: senderosdelapalma.es/de/faqs.

Aufgrund des milden und warmen Klimas auf der Insel eignet sich jede Jahreszeit für diese Route. Besonders auf den Etappen 1, 2 und 3 solltest du im Winter aber auf möglichen Schnee gefasst sein. Außerdem ist es besser, die sehr heißen Sommertage zu meiden. Sonst empfehle ich an diesen Tagen, so früh wie möglich loszugehen. Auf einigen Abschnitten gibt es kaum Schatten, daher ist es sehr wichtig, viel Wasser, einen Hut, Sonnencreme und eine Sonnenbrille mitzunehmen. Außerdem können die Temperaturen aufgrund der vielfältigen klimatischen Bedingungen und Ökosysteme entlang der gesamten Strecke sehr unterschiedlich sein. Vergiss nicht, warme Kleidung und eine Regenjacke mitzubringen. Auf der dritten Etappe ist es öfter neblig. Sei also vorsichtig, damit du dich nicht verirrst. Ein letzter Tipp: Gute Wanderschuhe und nahrhafter Proviant sind wichtig für die langen und wunderschönen Tagesetappen.